Bezirk Hermagor
Katrin Horn: "Es war ein spannendes Jahr"
Katrin Horn im Interview. Sie ist seit 1. September 2020 Bezirks-Polizeikommandantin in Hermagor.
Frau "Hauptmann" Horn, Sie haben sich nach dem Medienmanagement-Studium für die Polizei-Laufbahn entschieden. Was waren die wesentlichen Beweggründe dafür?
Im Jahre 2006 hatte ich mein Studium abgeschlossen und in der Privatwirtschaft gearbeitet. Diese Aufgabe hat mich aber nicht vollends erfüllt, weswegen der Wunsch zur Veränderung wieder aufkam. So habe ich mich Anfang 2009 dazu entschlossen, mich bei der Polizei zu bewerben, und es hat auf Anhieb geklappt.
Die Grundausbildung dauerte 24 Monate; die Praxis habe ich in Klagenfurt, auf der Polizeiinspektion Villacher Straße, gemacht. Zum Überwachungsgebiet dieser Polizei-Inspektion gehört auch der Wörthersee, weswegen ich das Schiffsführerpatent machen konnte. Neben dem Regeldienst war ich auch Mitglied in der Einsatzeinheit Kärnten. Nach meine Ausbildung zur dienstführenden Beamtin, habe ich im Bildungszentrum Krumpendorf die angehenden Polizist*innen unterrichtet, bevor ich mich als Bezirkspolizeikommandantin in Hermagor beworben habe.
Hatten Sie bei Ihrer Bewerbung spezielle Erwartungen an Ihre Tätigkeit im Bezirk Hermagor?
Mein Vorgänger Werner Mayer hatte mir einen sehr gut geführten und strukturierten Bezirk überlassen. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Pandemie waren natürlich andere, als im sonstigen polizeilichen Alltag. Dies machte die Aufgaben aber so spannend, da sie neu gelöst werden mussten. Anfangs gab es einige offene Fragen, die wir aber mit der Landespolizeidirektion und der Bezirkshauptmannschaft gut und nachhaltig klären konnten.
Braucht es Mut, sich als Frau für eine Führungsposition zu bewerben?
Ich persönlich habe das Thema Frauen in Führungspositionen nie als ein Thema erlebt. Es ist schön, eine Frau als Chefin zu haben, es macht aber keinen Unterschied. Der Bezirk St.Veit wird ebenso von einer Frau geführt – dies nun auch schon seit einigen Jahren.
Welche markanten Herausforderungen bleiben aus Ihrem ersten Kommandantinnen-Jahr in Erinnerung?
Ich habe die Position mitten in der Pandemie übernommen. Daher wurden schon viele Themen abgearbeitet und auch meine Kolleg*innen hatten sich bereits auf gewisse Situationen eingestellt. Es gab schon einen Lockdown und zahlreiche neue Aufgaben. Durch viele gesetzlichen Änderungen und dem raschen Ansteigen von Infizierten mussten wir auch kurzfristig reagieren. Oft war dies mit vielen Fragen verbunden. Durch gute Kommunikation und offene Gespräche wurden diese aber beantwortet. Ich möchten meinen Mitarbeiter*innen nochmals ein großes Lob aussprechen. Sie waren zu jeder Zeit flexibel und haben ihre Aufgaben perfekt gelöst. Gerade in der Zeit der Ausreisekontrollen im Februar 2021. Wir haben besonders darauf Wert gelegt, dass alle Mitarbeiter*innen am aktuellen Gesetzesstand sind. Das war manchmal herausfordernd.
Sie leben in Ebenthal bei Klagenfurt, Ihre Dienststelle ist Hermagor. Welches Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit hat sich für Sie im Laufe des ersten Jahres als optimales herausgestellt?
Ich reise sehr gerne mit dem Zug und mache dies auch überwiegend. Die Verbindung ist von Klagenfurt sehr gut und ich erspare mir den Fahrstress.
In Ihrem jugendlichen Alter hat man üblicherweise Energie und Motivation ohne Ende. Aber es ist in Ihrem überaus anspruchsvollen „Job“ sicher sehr wichtig, auf Fitness und Gesundheit ganz speziell zu achten.
Ich bin 39 und habe zwei mittelgroße Hunde, die mich auf Trab halten. Wir gehen gerne laufen und spazieren, trainieren aber auch gemeinsam. Ausserdem ist diese Aufgabe von jeder Pandemie unabhängig. Darüberhinaus mache ich Crossfit – eine relativ neue Sportart, wo man sich innerhalb einer Stunde komplett auspowern kann. Natürlich unternehme ich immer wieder gerne etwas mit Freunden. Persönlich freue ich mich schon wieder sehr auf abwechslungsreiche Veranstaltungen und Konzerte.
Was sind Ihre dienstlichen und privaten Wünsche an die Zukunft?
Vor allem Gesundheit – in beiden Bereichen, also privat und dienstlich.
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