Hermagor
Kino-Nostalgie wird lebendig
Hermagorer Schüler arbeiten an einer Film-Dokumentation über das ehemalige Lichtspiel-Haus der Wulfeniastadt mit.
HERMAGOR. Unter dem Arbeits-Titel „Es war einmal …“ lässt die Musik-Mittelschule Hermagor im bevorstehenden Schuljahr mit einem nostalgischen Projekt aufhorchen. Dieses steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Geschichte der Bezirksstadt und einer kulturellen Einrichtung, die beinahe schon in Vergessenheit geraten ist – dem Lichtspielhaus Hermagor.
Die Geschichte
Nur eine kleine Gedenktafel an der Südfassade des ehemaligen Kinosaals (heute ein Drogerie-Markt) erinnert noch an jene Kulturstätte, die 1928 errichtet und seit der Eröffnung 1929 bis Herbst 1981 ununterbrochen vom Ehepaar Willibald und Frieda Essl erfolgreich geführt wurde. Familie Schwarzenlander führte das Lebenswerk nach dem Ableben der liebenswerten Kinobesitzer noch bis zum Jahr 1989 weiter. Somit war nach sechzig Jahren der endgültige Film-Riss im Kino Hermagor nach schwindender Besucherzahlen nicht mehr zu vermeiden, ausgelöst vor allem durch die fulminante Entwicklung des Mediums Fernsehen.
Dokumentation lebt
Auf Initiative des Pädagogen und Projektleiters Bernhard Plattner, bekannt als Langzeit Organist in der Stadtpfarrkirche, wird derzeit eine Filmdokumentation über das ehemalige Hermagorer Lichtspielhaus von Jakob Plattner, dem Neffen des Projektleiters, gedreht. Der starke familiäre Bezug ist auch dadurch gegeben, dass Bernhards Vater viele Jahre lang als Billeteur im Kino tätig war. Plattner: „Meine Jugend war geprägt von Kirche und Kino.“
Neben den Töchtern und Enkelkindern der ehemaligen Kinobesitzers sind unter anderem auch Essl-Enkel Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien, Klaus Pertl vom Klagenfurter Kinomuseum, Historiker Bernhard Gitschtaler vom Verein „Erinnern Gailtal“ und Kino-Tycoon Hans Engl aus Kötschach-Mauthen in das Projekt eingebunden. Außerdem werden auch Schüler der Musikmittelschule Hermagor in dieser etwa 30-minütigen Video-Produktion vorkommen. Premiere soll der Film gegen Ende des Schuljahrs 2020/21 haben.
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