Würmlach
Sternenbilder der besonderen Art

Nicht überall kann man solche außergewöhnlichen Aufzeichnungen machen. Das Gailtal ist ein ganz besonderer Ort. | Foto: Hans Zojer
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  • Nicht überall kann man solche außergewöhnlichen Aufzeichnungen machen. Das Gailtal ist ein ganz besonderer Ort.
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Hans Zojer berichtet über seine Sternenbilder, die einiges an Wissen und Können benötigen.

KÖTSCHACH-MAUTHEN. Jeder von uns hat schon mal den Sternenhimmel in der Nacht beobachtet. Hans Zojer aus Würmlach hat sich diese Beschäftigung zur Leidenschaft gemacht. Gemeinsam mit dem passenden Wissen und Equipment macht er erstaunliche Bilder. Zojer hat mit der Woche Gailtal über sein Hobby gesprochen.

Woche Gailtal: Herr Zojer, um solche Bilder machen zu können, braucht es vermutlich nicht nur das richtige Equipment, sondern auch das nötige Interesse. Woher kam die Leidenschaft für dieses „Projekt“?
Hans Zojer:
Neben der richtigen Lage und dem Equipment braucht es vor allem auch jede Menge an Enthusiasmus, Geduld und vor allem das nötige Wissen über den Einsatzbereich der Technik sowie eine gute Einschätzung der Wetter- und Lichtsituation. Nur so kann man gute Ergebnisse erzielen. Bereits im Gymnasium habe ich mit einem Feldstecher der Marke Swarovski, den ich mir mit Nachhilfestunden zusammengespart hatte, den Himmel im Oberen Gailtal erkundet und war sehr begeistert. In diese Zeit fiel auch die Mondlandung. Mein Physiklehrer machte einige unbezahlte Überstunden, um mit mir Satellitenbahnen, Sonnen- und Mondfinsternisse zu berechnen. Beruflich war ich als Lehrer in einer HTL und in der Kommunikationstechnik im ÖBH tätig und hatte für mein Hobby keine Zeit. Doch als die Pension in Sichtweite kam, begann ich kostengünstiges, gebrauchtes Equipment zu sammeln. Und mit dem Pensionsantritt startete eine steile Lernkurve, die immer noch nicht abgeschlossen ist. Gerne vergleiche ich mein Hobby mit dem Fischen in trüben Gewässern. Man benötigt viel Erfahrung und auch Glück, um herzeigbare Ergebnisse zu erzielen.

Solche Bilder kann man vermutlich nicht überall machen. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um solche Aufnahmen machen zu können?
Neben einem möglichst wolkenlosen Himmel sollte es weitgehend windstill und die Luftfeuchtigkeit möglichst gering sein. Wenn beispielsweise die Sterne richtig funkeln, es wirklich romantisch wird, dann ist das ein Zeichen hoher Luftunruhe. Diese Nacht ist dann nicht geeignet, um gute und scharfe Aufnahmen zu machen. In diesem Fall spricht man von schlechtem „Seeing“. Für die Aufnahmen ist außerdem ein dunkler Himmel optimal. Da sind die Nächte um den Neumond insbesondere für „dunkle Objekte“, wie Nebel, Galaxien und Sternhaufen vorteilhaft. Fotos vom Mond und den Planeten kann man bei jedem Licht (auch Tageslicht) aufnehmen. Daher sind meine besten Planetenaufnahmen in Wien entstanden, wo im Sommer die Luft sehr trocken und ruhig sein kann. Das obere Gailtal, insbesondere das Plöckengebiet, der Goldberg und natürlich auch Würmlach zeichnen sich darüber hinaus durch die klare, staubarme und von Lichtverschmutzung weitgehend verschonte Luft aus. Das sind die idealen Bedingungen für meine Aufnahmen. Alle Leser und insbesondere die Verantwortlichen dieser Region sollten sich der einmaligen Qualität unserer Heimat bewusst sein oder zumindest werden. Dieses Alleinstellungsmerkmal in Kärnten und Europa sollte auch gefördert und könnte mit Sicherheit als „Sternen-Park Oberes Gailtal“ gut vermarktet werden.

Auch das richtige Equipment wird hier eine Rolle spielen, oder?
Natürlich! Die Entwicklungen in mechanischen, optischen, Hard- und Software-technischen Bereichen machen es möglich, dass man heute als Amateur Aufnahmen machen kann, die mit denen aus meiner Jugend nicht mehr zu vergleichen sind. Selbst Satellitenaufnahmen aus meiner Jugend kommen nicht an diese Bildqualität heran. Für unterschiedliche Objekte sollte man auch die jeweils spezialisierten Geräte haben. Für einen kleinen Planeten benötigt man eine hohe Vergrößerung und für eine Nebel-Region (beispielsweise M42, den Orionnebel) oder eine große Galaxie (M31, Andromeda-Galaxie) ein möglichst großes Blickfeld. Zur Bildbearbeitung benötigt man auch einen möglichst leistungsfähigen Computer und die erforderlichen Programme dazu, denn für ein Bild werden zig Einzelbilder verrechnet, damit auch feinste Details und Farben zum Vorschein kommen. Dabei habe ich meine steilste Lernkurve, die noch immer nicht flacher wird. Da ist der Erfahrungsaustausch mit meinen Freunden sehr wertvoll.

Zur Sache
Wer noch mehr von Herrn Zojer sehen will,
kann sich unter anderem den Astro-Kalender ansehen. Unter diesem Link ist er zu finden. Auch auf YouTube hat Zojer einige spannende Aufnahmen geteilt. Hier finden Sie den Youtube-Kanal von ihm.

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