Steigende Lebenshaltungskosten
"Teuerung ist eine Herausforderung"

Günther Goach, Präsident der Arbeiterkammer Kärnten: „Unterstützung nötig“ | Foto: AK/Jost&Bayer
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Die steigenden Lebenshaltungskosten bringen die Gailtaler an den Rand der Verzweiflung.

GAILTAL. Sei es beim täglichen Einkaufen, ein Blick auf die Preisanzeigetafeln der Tankstellen oder die aktuelle Stromrechnung – die steigenden Lebenshaltungskosten lassen die Sorgenfalten auf der Stirn der Gailtaler wachsen. „Die Preisspirale dreht sich immer schneller – ein baldiges Ende ist nicht absehbar. Geringverdiener und sozial Schwächere tun sich immer schwerer, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Steigende Kosten für Strom, Gas, Treibstoffe und Wohnen belasten das Haushaltsbudget immens“, mahnt Günther Goach, Präsident der Arbeiterkämmer Kärnten.

Belastende Situation

Eine Hermagorerin fragt sich: „Schon seit Langem sind natürlich auch für mich die steigenden Preise in vielen Bereichen des täglichen Lebens deutlich merkbar: vor allem Lebensmittel, Strompreise, Treibstoffpreise, Miete und andere. Als Mutter von zwei Kindern ist das bewusste Einkaufen noch wichtiger geworden: Lebensmittel, Spielwaren bis hin zur Kinderbekleidung. Die steigenden Preise werden wohl auch die Freizeitgestaltung beeinflussen. Lange Ausflüge bei den Spritpreisen, nein danke. Vermehrt Sorgen mache ich mir um die Finanzierung unseres Gesundheitssystems. Die Mehrbelastung durch die Corona-Pandemie könnte zu höherem Selbstbehalt bei Arztbesuchen oder Medikamenten führen. Das, was mir Angst macht, ist die Unsicherheit, in welche Richtung wir uns entwickeln werden. Werden wir unseren jetzigen Lebensstandard nicht mehr halten können?“

Wenig Reserven

Die Preisspirale entwickelt sich aktuell sehr stark nach oben. Ob und wann sich das Blatt wieder wenden könne, ist nicht absehbar. Nach der Pandemie beschäftigt nun der Krieg zwischen Russland und Ukraine die Welt. Unsicherheiten würden sich sofort in den Börsenkursen und Preisen niederschlagen. „Nun haben wir ein sehr ernstes Energie-, Transport- und Getreidethema“, sagt Werner Plasounig, Bezirksstellenleiter der WKO Hermagor. Mit Sorge blickt er auf jene Betriebe, die zum Zeitpunkt ihrer Gründung immer weniger Reserven vorhanden haben, um auch Krisen zu überdauern. „Eine funktionierende Wirtschaft brauchen wir alle. Speziell im Bezirk Hermagor ist die Nachfolge, die Übernahme von alteingesessenen guten Betrieben seit Jahren ein Hauptthema. Hier ist die Politik gefordert. Für Übergaben gehören Anreize und Hilfen her, statt Angst vor Steuern und Hindernissen“, verdeutlicht Plasounig.

Armutssituation verschärft

Ganz allein gelassen werden die Verbraucher nicht. Es gibt einige Möglichkeiten Förderungen zu beantragen. Im Bezirk Hermagor ist die Bezirkshauptmannschaft Hermagor (Abteilung Gesundheits-, Pflege- und Sozialservice) die Anlaufstelle. Ziel ist es, Menschen zu unterstützen, zu beraten und zu begleiten und somit eine Sicherung des täglichen Lebens zu gewähren. „Zu den Aufgaben zählen unter anderem die Antragstellung von Sozialhilfe, Wohnbeihilfe, Familienzuschuss, Gebührenbefreiung“, sagt Andreas Patterer, Bereichsleiter an der BH für Soziales, Jugend und Familie. Steigende Preise verschärfen die Armutssituation und wirken sich zunächst auf die Konsumausgaben wie etwa Lebensmittel, Kleidung und Miete aus. Die Teuerungen für den Wohnbedarf und den Weg zur Arbeit würden eine neue Herausforderung darstellen. „Bei Empfängern niedrigerer Einkommen und Pensionen verschärft es die Armutssituation unmittelbar. Haushalte mit geringeren Einkommen bekommen unmittelbar eine stärkere Wirkung zu spüren, weil sie überproportional zum Einkommen belastet sind. Mittel- bis langfristige Effekte gibt es aber auch bei Einkommensschichten, die darüber liegen“, so Patterer. Patrizia Saurer von der Arbeiterkammer Kärnten: „Weiters werden bei den Abgaben die Ökostromkosten für das Jahr 2022 ausgesetzt, um die massiven Energiepreis- erhöhungen abzumildern.“

Günther Goach, Präsident der Arbeiterkammer Kärnten: „Unterstützung nötig“ | Foto: AK/Jost&Bayer
WernEr Plasounig, Bezirksstellenleiter der WKO Hermagor sorgt sich um Betriebe mit geringen Reserven. | Foto: Privat
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