Landtagswahl Kärnten 2023
Das Auge und Ohr bei der Wahl

„Ich sehe diese Aufgabe als Dienst in der Demokratie. Das Recht auf einen unabhängigen Wahlvorgang ist ein sehr Wichtiges und die Grundlage einer Demokratie“, so Martin Guggenberger. | Foto: Josef Salcher
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  • „Ich sehe diese Aufgabe als Dienst in der Demokratie. Das Recht auf einen unabhängigen Wahlvorgang ist ein sehr Wichtiges und die Grundlage einer Demokratie“, so Martin Guggenberger.
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Am Sonntag, dem 5. März 2023, wählen die Kärntnerinnen und Kärntner den Kärntner Landtag – das Parlament des Landes. Keine Wahl ohne Wahlbeisitzer.

Als Mitglieder der Wahlbehörden wirken Wahlbeisitzer am Ablauf einer Wahl und an der Auszählung der Stimmen mit. In dieser Funktion üben Sie ein öffentliches Ehrenamt aus. Drei Gailtaler Beisitzer sind bei der Landtagswahl 2023 dabei und berichten, wie ein Wahltag abläuft.

Martin Guggenberger (ÖVP)

Martin Guggenberger wohnt in Niedergail im Lesachtal. Der 53-jährige Land- und Forstwirt ist seit 2003 Wahlbeisitzer für die ÖVP. Zugeteilt ist er der Gemeindewahlbehörde Liesing, Gemeinde Lesachtal und den Wahlsprengel Liesing. Um am Tag der Wahl rechtzeitig um 7:15 im Gemeindeamt zu erscheinen, muss der Vater von drei erwachsenen Kindern zeitig aus den Federn. „Für mich beginnt am Wahltag der Tag sehr früh, weil vorher auch die Arbeiten im Stall gemacht werden müssen.“ Die Identitätsfeststellung der Wähler und Sorge dafür tragen, dass jeder einzeln das Wahllokal betreten wird, gehört zu seinen Hauptaufgaben. Zwischendurch gönnt sich Guggenberger eine Kaffeepause. „Der größte Andrang bei uns in Liesing ist, wenn der Sonntagsgottesdienst aus ist“, weiß er aus Erfahrung. Um 13 Uhr schließt das Wahllokal. Dann geht es mit dem Auszählen der Stimmen los. „Um zirka 14 Uhr ist mein Dienst als Wahlbeisitzer beendet. Es beginnt das Warten auf die erste Hochrechnung um 17 Uhr“, sagt der Lesachtaler und ergänzt: „Am spannendsten ist das Auszählen der Stimmen, das Feststellen der Ergebnisse in der Gemeinde und die Veränderungen zur Vorwahl.“ Guggenberger gibt seine Stimme im eigenen Wahllokal ab. „Meist am Beginn der Wahl weil da der Andrang noch nicht so groß ist.“

Gerald Krassnig (SPÖ)

Zugbegleiter Gerald Krassnig bekleidet seit dem Jahr 2003 das Amt des Wahlbeisitzers für die SPÖ-Fraktion. Der 56-jährige Hermagorer ist im Sprengel Hermagor 1 eingeteilt. „Dort bin ich aufgewachsen und kenne fast jeden.“ Durch den Wahlleiter, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, werden alle Vorbereitungen getroffen. „Es werden uns das Wählerverzeichnis, das Abstimmungsverzeichnis, die Wahlkuverts sowie die amtlichen Stimmzettel übergeben“, berichtet Krassnig über den Ablauf. „Nach Absprache mit allen Beisitzern wird festgelegt, wer welche Tätigkeit durchführt. Je nach Aussprache und Einteilung werde ich irgendeine von diesen Positionen besetzen“, so der Hermagorer, der mitunter Skurriles erlebt hat. „Lange hatten wir einen Wähler, welcher bei jeder Wahl den Stimmzettel als Schimpfposting verwendete und mit nicht gerade wertschätzenden Aussagen verunstaltete. Deshalb konnten wir bei der Auszählung diesen Stimmzettel keiner Partei zuordnen.“ Der Vater von zwei erwachsenen Kindern freut sich schon jetzt „auf die vielen Begegnungen und netten Gespräche mit den Mitbürgern unserer Gemeinde, sowie mit Parteikollegen aller Couleur, sofern die Zeit es zulässt.“ Seine Stimme gibt er persönlich in seinem Wahlsprengel ab.

Christine Enzi (FPÖ)

Christine Enzi ist politisch durch das Elternhaus geprägt. Die 74-Jährige war 30 Jahre Obfrau der Fraktion FPÖ und vier Perioden im Gemeinderat. Seit rund 40 Jahren ist die Weißbriacherin Wahlbeisitzerin im Sprengel Weißbriach. Nach der Angelobung der Beisitzer wird intern eingeteilt, wer am Wahltag wie lange vor Ort ist. Um 6.45 Uhr tritt Enzi ihren Dienst im Wahllokal im Gemeindeamt in Weißbriach an. Die Wahlbeisitzer arbeiten in zwei Schichten: eine Partie von 7 bis 10 und von 10 bis 12 Uhr. Die Gitschtalerin pocht auf genaues Arbeiten und schaut gerne auch den „Jungen“ über die Schulter. „Ich bin dort oben als Rottweiler bekannt“, lacht sie. Beim Feststellen der Wähleridentität, dem Eintragen in die Liste und dem ordnungsgemäßen Betreten des Wahllokals entgeht ihrem Adlerauge nichts. „Wenn man nicht genau aufpasst, schleicht sich schnell ein Fehler ein“, sagt Enzi, die über Fälle in der Vergangenheit berichten kann. „Es ist uns schon passiert, dass jemand mit dem Wahlzettel bei der Tür hinaus ist – vor lauter Plaudern. Oder dass wir jemanden registriert haben der ohne Stimmenabgabe verschwunden ist.“ In so einem Fall heißt es: Suchen, bis der Fehler gefunden ist. Um 12 Uhr wird die Tür vom Wahllokal zugesperrt und die Kuverts gezählt. Enzi: „Im Normalfall sind wir um 13 oder 14 Uhr mit unserer Arbeit fertig, wenn es stimmenmäßig und auszählungsmäßig passt.“ Die Weißbriacherin liebt ihre Arbeit, weil sie „auch gut fürs Gedächtnis ist. Ich kenne (fast) alle Wähler mit Namen und Hausnummer und tu mir beim Eintragen in die Liste leicht.“

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