St. Stefan
„Die Rahmenbedingungen sind nicht klar“
Mit dem neuen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz kommen einige Hindernisse auf die Gemeinden zu.
ST. STEFAN. Ein großes Fragezeichen steht derzeit über die Gemeinde St. Stefan im Gailtal. Mit dem neuen Kinderbildungs- und -beuteuungsgesetzt wurde unter anderem auch beschlossen, dass die Kindergruppen von 25 Kinder auf 20 gesenkt werden. „Grundsätzlich haben wir derzeit zwei Gruppen, die mit 25 Kindern ausgelastet sind. Mit dem neuen Gesetz müssten wir für zehn Kinder eine Gruppenteilung machen und eine dritte Gruppe eröffnen. Das ist aus derzeitiger Sicht nicht möglich, da wir weder die Ressourcen noch den Platz dafür haben“, betont Ronny Rull, Bürgermeister von St. Stefan. 2018 wurde beim Bildungszentrum in St. Stefan ein Zubau vorgenommen und die Räume dementsprechend erweitert. Dadurch wurde auch eine Grabbelgruppe untergebracht. „Jetzt sind die Kapazitäten erschöpft und ich weiß nicht, wo man diese Kapazitäten hernehmen soll. Ein weiterer Zubau ist schwierig, weil es zu Lasten der Spielwiese und Co fallen würde. Abgesehen davon, ist die Finanzierung eines Zubaus derzeit unmöglich“, bedauert der Bürgermeister.
Fehlender Rahmenbedingungen
Ein großes Problem bei diesem Thema ist vor allem, dass einige Fragen bis dato unbeantwortet blieben. „Es muss von der Landesseite ein konkretes Statement kommen, inwiefern wir Unterstützung bekommen, sonst können wir unsere Hausaufgaben nicht machen“, so Rull. Durch die Unwissenheit der Gemeinden ist auch quasi unmöglich mit etwaigen Planungen zu beginnen. „Von der Landesseite haben wir noch keine Information bekommen, wie man hier unterstützt wird. Wir sind gar nicht in Stande zu planen, haben auch keine Zusagen für Förderungen oder Unterstützungen bekommen. Das heißt wir haben nicht die Möglichkeit, weitere Infrastrukturen zu schaffen, um diese neuen Rahmenbedingungen zu erfüllen“, erklärt Vizebürgermeisterin Astrid Ebenwaldner.
Viele Fragen
Ein weiteres Problem, dass hier dazukommt, ist das fehlende Personal. „Wo soll man das zusätzliche Personal bekommen, wenn schlichtweg keine am Markt sind?“, fragt sich Rull. Wichtig sei es vor allem, dass die offenen Fragen beantwortet werden. „Am Ende des Tages werden die Gemeinden wieder alleine gelassen“, so der Bürgermeister. Neben all diesen Problemen kommt auch noch das Problem mit der Abwanderung am Land hinzu. „Wenn wir weniger Kinder betreuen können, werden die Eltern natürlich diesen Punkt aus dem Tal auslagern. Damit wird schlichtweg die Abwanderung am Land zusätzlich gefördert“, so Ebenwaldner. Die Gemeinde kann nur hoffen, dass offene Fragen bald beantwortet und die Rahmenbedingungen klar gesetzt werden.
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