Nischelwitzer: ,Leute zu der Arbeit bringen‘

Personalvertreter Gernot Nischelwitzer kontert dem ÖVP-Chef: maximal fünf Prozent zu viele Landesbedienstete
  • Personalvertreter Gernot Nischelwitzer kontert dem ÖVP-Chef: maximal fünf Prozent zu viele Landesbedienstete
  • hochgeladen von Gerd Leitner

Im WOCHE-Interview sagte ÖVP-Chef Gabriel Obernosterer, dass es um 20 Prozent zu viele Beamte gebe. Das will der Personalvertreter Gernot Nischelwitzer nicht so stehen lassen. In der WOCHE kontert er und verteidigt die freien Tage zu Weihnachten.

WOCHE: Dem ÖVP-Chef gibt es in Kärnten zu viele Beamte, Ihnen auch?

NISCHELWITZER: Auf keinen Fall. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Leute - über Umwege und an Objektivierungen vorbei – von der Politik hereingedrängt worden. Gleichzeitig sind die Aufgaben immer mehr geworden.

Die Mitarbeiter werden also gebraucht?

Wir werden das in den nächsten Monaten so lösen, dass wir sie dorthin bringen, wo die Arbeit ist. Es dauert ein bisschen, dass Nachbesetzungen dorthin kommen, wo jemand in Pension geht. Also, das Aussuchen einer Abteilung, in der ich mich wohl fühle, findet in Zukunft nicht mehr statt. Es gibt kein Wohlfühlprogramm für ehemalige Politsekretäre.

Das heißt, dass es derzeit zu viele Bedienstete gibt?

Das sind keine 20 Prozent.

Wie hoch ist der Prozentsatz?

Derzeit wird er bei fünf Prozent liegen. Maximal.

Was entgegnen Sie Herrn Obernosterer?

In der Wirtschaftskammer, wo er Dinge mit Herrn Pacher direkt lösen könnte, orte ich, dass viele Aufgaben hereinkommen, weil sie vorgeschrieben sind, ohne dass sie nötig sind. Da sollte man auch mal nachschauen.

Wie sieht die Maßnahme aus, mit der sie Bedienstete auslasten wollen?

Wenn nur mehr jede dritte Stelle nachbesetzt wird, müssen wir intern umschichten. Diese Überhänge hoffen wir dorthin zu bekommen, wo die Arbeit ist. Und irgendwann wird das auch erschöpft sein. Dann wird es eine Aufgabenreform geben müssen. Das wird einen Qualitätsverlust für die Bevölkerung bedeuten.

Wo herrscht derzeit Personalknappheit?

Die Straßenmeistereien sind bis auf das unterste Limit zusammengespart worden. Wir haben festgestellt, dass Private teuer zugekauft werden mussten, um bestimmte Dinge zu erledigen. Die Privaten sind auf Dauer nicht billiger, sondern teuer bzw. geht die Qualität völlig verloren. Es war häufig so, dass unsere Leute nachreinigen mussten.

Zu der verbreiteten Meinung, Landesbedienstete hätten ein lockeres Leben...

Überall dort, wo eine Katastrophe ausbricht, ist der öffentliche Dienst als erstes vorhanden – unabhängig von Feiertagen, Weihnachten oder, ob es ein Sonntag ist. Der öffentliche Dienst steht 365 Tage im Jahr zur Verfügung.

Die freien Tage zu Weihnachten finden sie in Ordnung?

Das sind sechs Stunden zusätzliche Freizeit. Wenn das ein Problem für das Land Kärnten ist, verzichten wird darauf, aber dann möge sonst keine Debatte mehr statt finden. Aufgrund des Fallens der Feiertage ist es eine Win-Win-Situation. Der Arbeitgeber erspart sich Heizkosten; außerdem ist Weihnachten die Zeit der Nächstenliebe und der Landeshauptmann hat uns Zeit geschenkt, die wir für einander verbringen können und nicht gegeneinander.

Sie können also die Kritik nicht verstehen?

Es geht nur um sechs Stunden. Der 24. Und 31. Dezember waren immer schon frei.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.