Auf der Alm gibt's viel zu tun

Reisach. (nic) Sie sind ein eingespieltes Team: zum 13. Mal ziehen Brigitte und Andreas Wurmitsch am kommenden Samstag mit großem Gepäck af die Rattendorfer Alm, um dort den Sommer zu verbringen und die Almhütte zu bewirtschaften.
Da hat die Almwirtin, die mit ihrer Familie sonst hoch oben über Reisach wohnt, schon jetzt viel zu tun. So viele Dinge müssen eingepackt werden und nach Möglichkeit darf sie nichts vergessen.
Richtig hektisch wird es dann am Samstag, den dann werden auch die Tiere auf die über 1500 Meter hohe Alm transportiert. Neben den zehn Kühen der Familie Wurmitsch sind das noch rund 50 Milchkühe, 55 Jungriner und zwölf Schweine anderer Landwirte. Ganz unromantisch werden die Tiere nicht zu Fuß nach oben gebracht. Während der Abtrieb im September mit einem Fest verbunden ist und die Tiere den Weg über die zehn Kilometer lange Schotterpiste zurücklegen, quälen sich am Samstag zahlreiche Fahrzeuge den Berg herauf, um Menschen, Tiere und Gepräck nach oben zu bringen.
Der 18-jährige Sohn Tobias Wurmitsch reist zum Ferienbeginn Anfang Juli nach und unterstützt seine Eltern den Sommer über. Er liebt Natur, Berge und Kühe über alles und verzichet dafü gern einige Wochen auf Trubel und Party wie viele Gleichaltrige. Dazu kommen auf der Alm noch zwei Ferial-Praktikanten, die einen ganz besonderen Job mit Familienanschluss bekommen.
Doch was macht man den Sommer über auf der Alm? Aus der Milch entsteht vor Ort der berühmte Gailtler Almkäse. Aber auch anderer Schnittkäse, frische Butter und somit auch Almschot'n, Bauernspeck, Verhackertes und einiges mehr entsteht. Das erwartet dann Wanderer auf dem Karnischen Höhenweg und generell Besucher, die auf der Rattendorfer Alm eine Jause bestellen. Dazu gibt es ein zünftiges Bier. Die Almen im Gailtal sind schliesslich für ihre leckeren Spezialitäten bekannt.
Auch die Übernachtungsplätze sind wichtig. "Wir können 25 Schlafplätze und drei Zimmer anbieten bzw. vermieten," erklärt Brigitte Wurmitsch. Sie selbst ist der ruhende Pol im Familienbetrieb Alm ohne den manchmal nichts geht. Sie erinnert sich: "In enem der vorhergehenden Sommer musste ich mal zum Enkaufen ins Tal. Ich hatte den Männern alles vorbereitet und erklärt wie sie die Jausenteller fertigmachen und das Brot dazu schneiden sollen. Als ich wiederkam, fragten mich alle nach Brot. Die Gäste hatten ihre Rucksäcke schon geleert und Brot beigesteuert, weil meine Männer gesagt haben, dass kein Brot mehr da sei und es erst wieder Jausen gäbe, wenn ich zurück sei," schmunzelt die Almwirtin.
Und zwischen Vorfreude und Hektik hofft die Familie Wurmitsch auf tolles Sommerwetter und viele Gäste für die Rattendorfer Amsaison 2013.