Bezirk Hermagor
Der Borkenkäfer macht sich über unsere Wälder her

Ein Beispiel aus dem heurigen Jahr aus St. Lorenzen/Lesachtal zeigt, wie ein Wald aussehen kann. Die braunen Bäume sind bereits befallen und kaputt. Immer mehr Wälder sind von davon betroffen- | Foto: Privat
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  • Ein Beispiel aus dem heurigen Jahr aus St. Lorenzen/Lesachtal zeigt, wie ein Wald aussehen kann. Die braunen Bäume sind bereits befallen und kaputt. Immer mehr Wälder sind von davon betroffen-
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In Oberkärnten entwickelt sich die Borkenkäfersituation dramatisch. Bezirksförster Wilfried Strasser klärt auf.

BEZIRK HERMAGOR. Die Situationen rund um den Borkenkäfer haben sich vor allem in Oberkärnten verschärft. Besonders betroffen sind die Bezirke Hermagor und Spittal. Grund dafür soll das bruttaugliche Material sein, das bedingt durch die Windwurf- und Schneebruchereignisse vermehrt den Borkenkäfer begünstigt haben. Weitere Gründe dafür sind ebenso die Trockenheit und Hitze, die zur Schwächung des Baumstammes führen. Auch der starke Zapfenbehang der Bäume ist ein Grund, dass sich der Borkenkäfer in den heimischen Wäldern besonders wohl fühlt. „Die Borkenkäfer-Situation ist in Oberkärnten bereits dramatisch. Ganze Täler drohen entwaldet zu werden. Es braucht jetzt entschlossene Maßnahmen, um die Lage zu entschärfen“, hält der Forstreferent Martin Gruber fest. Im Bezirk Hermagor ist besonders das Lesachtal betroffen. „Durch den Hagel wurden die Bäume Ende Juni im Gebiet vom Gailberg über die Jauken bis nach Jenig stark entnadelt und es sind diese daher besonders anfällig für Borkenkäferschäden“, erzählt Bezirksförster Wilfried Strasser. Auch trockene Standorte wie Schotterböden und Geländerücken weisen vermehrt Borkenkäferschäden auf.

Große Mengen

Ein weiteres Problem rund um den Borkenkäfer sind die Sägewerke. Die heimischen Betriebe können die anfallenden großen Holzmengen nicht im erforderlichen Maß übernehmen. Die Lösung dafür soll die Ausweitung des Rundholzabnehmerkreises sein. „Aufgrund der hohen Transportkosten ist die Ausweitung des Abnehmerkreises nur auf Schienen wirtschaftlich möglich. Für die Bahnverladung von Holz aus der Region Gail- und Lesachtal stehen dafür aber nur die Bahnhöfe Hermagor, Dölsach und Sillian zur Verfügung. Deren Kapazitätsgrenzen werden aber deutlich überschritten sein“, so der Bezirksförster. Weitere Engpässe gebe es auch bei den verfügbaren Holzunternehmern und den Frächtern.

Hochwertige Produkte

Holz, das vom Borkenkäfer befallen ist, fällt unter die Kategorie Schadholz. Dieses Holz wird von den Sägewerken eher ungern angenommen. Um die Qualität in der Weiterverarbeitung des Holzes zu Leimbindern, Konstruktionsvollholz und ähnlichen Produkten zu erhalten, ist ein hoher Anteil an frischem, gesundem Holz erforderlich. Das Borkenkäferschadholz ist durch die Verblauung, also den Pilzbefall, und die Trockenheit mit der Rissbildung bereits entwertet und damit für höherwertige Holzverwendung nur bedingt geeignet.

Schnelles Handeln

Der Borkenkäfer stellt ein massives Problem dar, das schleunigst behoben werden muss. Weiteren Schäden muss vorgebeugt werden und das frisch befallene Borkenkäferschadholz umgehend gefällt und aus dem Wald gebracht werden. „Die Aufarbeitung hat sich auf frisch befallenes Holz zu konzentrieren. Kleinere Befallsherde sollten möglichst vor flächig befallenen Beständen genutzt werden. Bereits vollständig entnadelte Fichtenstämme können in der Nutzung hintangestellt werden, da die Borkenkäfer aus diesen Stämmen bereits großteils ausgeflogen sind. Deren Umgebung ist auf frischen Befall genau zu kontrollieren“, appelliert Strasser zum Schluss.

Ein Beispiel aus dem heurigen Jahr aus St. Lorenzen/Lesachtal zeigt, wie ein Wald aussehen kann. Die braunen Bäume sind bereits befallen und kaputt. Immer mehr Wälder sind von davon betroffen- | Foto: Privat
Wilfried Strasser, Bezirksforstinspektor von Hermagor | Foto: Hans Jost
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