Frisöre Fachkräftemangel
Frisöre suchen händeringend nach Personal

Christne Wallner, Chefin vom Salon Frisör Christine | Foto: Privat
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  • Christne Wallner, Chefin vom Salon Frisör Christine
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Der Fachkräftemangel ist auch in der Frisörbranche ein brandheißes Thema. Wer schneidet in Zukunft unsere Haare?

GAILTAL. Rund 740 Friseurbetriebe gibt es in Kärnten, nur 75 davon bilden Lehrlinge aus. Niedrig ist auch die Zahl der Lehrlinge: Wollten 2012 noch 364 junge Kärntner den Beruf ergreifen, so sind es 2022 nur noch 154 gewesen. Mangelndes Interesse seitens der Jugendlichen soll aber an der geringen Anzahl der Friseurlehrlinge nicht schuld sein, betont Landesinnungsmeisterin Karin Wagner: "Viel mehr sind die Rahmenbedingungen für die Ausbildungsbetriebe in den vergangenen Jahren verschärft worden. Da geht es um Themen wie das neue Arbeitszeitgesetz, laut dem ein Lehrling unter anderem samstags nur bis 13 Uhr im Salon arbeiten darf.

Uni statt Lehre

Es sind viele solcher Kleinigkeiten, die in Summe für die Unternehmerinnen und Unternehmer einfach nicht umsetzbar sind. Dann entscheiden sich viele eben dagegen, Lehrlinge auszubilden." Nicht ganz unschuldig an dem Mangel dürfte aber auch sein, dass seit Jahren Jugendliche ins Studium und vorwiegend Mädchen in technische Berufe "weggelobt" werden. Sehen das die Gailtaler Frisöre auch so und wie sehr sind sie von Personalknappheit betroffen?

Kein Lehrling in Sicht

Christine Wallner ist Inhaberin vom Salon „Frisör Christine“ in Hermagor. Derzeit beschäftigt sie eine Vollzeit- und zwei Halbtageskräfte. „Es ist das erste Mal seit meiner Selbständigkeit, dass ich keinen Lehrling ausbilde, weil sich niemand bewirbt. Ich suche seit Monaten eine Fachkraft und einen Lehrling aber leider ohne Erfolg“, verdeutlicht sie die prekäre Lage und legt eine Vermutung nahe: „Es ist leichter geworden in höhere Schulen zu kommen. Somit macht (fast) jedes Mädchen Matura. Und nach der Matura ist eine Handwerkslehre nicht angesagt.“ Mittlerweile hat die Unternehmerin auf eine 4-Tagewoche umgestellt, was eine Zwangslösung darstellt. „Das ist nicht das, was ich mir wünsche. Aber mit weniger Personal ist es anders nicht möglich.“ Wallner kann es sich nicht erklären, „warum sich für unseren kreativen, schönen Beruf keiner interessiert und warum eine Lehre für ein Handwerk zweite Wahl ist. Fakt ist: es wird noch schlimmer im Gailtal. Derzeit gibt es ein einziges Lehrmädchen in unserer Branche.“

Fast ein Jahr unterbesetzt

Perrin Astner hat 2020 den Friseursalon „Schau Hair“ in Kirchbach von ihrer Mutter Ursula Wieser-Mosser übernommen. Der aktuelle Mitarbeiterstand: Sechs Damen – inklusive Chefin. Derzeit ist im Betrieb kein Lehrling in Ausbildung. „Bei mir passt es vom Personalstand her sehr gut“, sagt Astner. Die Situation war ein Jahr zuvor noch ganz anders. „Ich habe vor einem Jahr ein Kind bekommen und war in dieser Zeit nicht erwerbstätig, führte aber den Salon weiter. Eine Vollzeitkraft ist damals ausgefallen. Somit war ich ein dreivierteltes Jahr lang unterbesetzt“, sagt die Unternehmerin. Seit 2008 arbeitet die heute 30-Jährige in dieser Branche und bemerkt ein rückläufiges Interesse an diesem Beruf. „Früher war der Beruf Friseurin vor allem bei den Mädchen sehr gefragt. Heute ist das anders. Man findet kaum noch junge Menschen, die dafür Interesse zeigen. Ich denke, das hängt mitunter auch mit dem geringeren Verdienst im Vergleich mit anderen Lehrberufen zusammen“, lautet Astners Schlussfolgerung.

Solo unterwegs

Manuela Kepold vom Salon Haarkraft in der Marktgemeinde Arnoldstein ist wegen der prekären Lage zur Einzelunternehmerin geworden. „Ich bin ein sehr gut gehender Salon mit sehr guten Kunden. Ich hätte Arbeit ohne Ende, aber leider nicht die passende Arbeitskraft. Ich versuche seit zwei Jahren jemanden zu finden – mit einem guten Auftreten, eine Fachkraft mit Qualität am Kunden. Es ist nicht möglich, es werden mir Friseurinnen geschickt, die nur darauf aus sind, den Stempel zu bekommen, damit sie weiter die Arbeitslose beziehen.“ Die Lohnnebenkosten sind laut Kepold für die Branche ein schwerer Brocken. „Sie sind in einer dermaßen hoch. Wir würden den Angestellten mehr zahlen, aber wir sind aber am Limit. Leider sind die Steuern so hoch, dass es für uns Selbständige sehr schwer möglich ist. Ich bin bei dem Standpunkt: ich bleibe alleine. Ich würde gerne Lehrlinge ausbilden. Da ich alleine bin ist es mir nicht möglich.“

Christne Wallner, Chefin vom Salon Frisör Christine | Foto: Privat
Perrin Astner, Frisör "Schau Hair" | Foto: Privat
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