Landwirtschaft
Wiesenyoga mit der Sense

- Hans Madritsch beherrscht die Technik perfekt. Durch das Sensen wirkt man dem Artensterben von Pflanzen- und Insektenarten entgegen, es ist umweltschonend, alle Sinne werden dabei aktiviert und man tut etwas für seinen Körper.
- Foto: RMK/Zirknitzer
- hochgeladen von Iris Zirknitzer
Biobauer Hans Madritsch vom Biohof Madritsch-Halder in Karnitzen in der Gemeinde St. Stefan an der Gail pflegt die Tradition des Sensenmähens und gibt diese in Kursen weiter.
KARNITZEN. Beim Mähen mit der Sense kommt es auf drei Dinge an, damit die Arbeit leicht von der Hand geht: Für welchen Zweck will ich die Sense einsetzen? Hat sie eine gute Qualität und ist sie scharf?
Rund 100 verschiedene Arten von Sensen
Es gibt an die rund 100 verschiedenen Sensenarten. Bei der Qualität der Sense schadet ein Blick auf den Hersteller keinesfalls. Wer zu einem Anbieter mit einem Markennamen greift, trifft eine gute Wahl. „Eine gute Sense erkennt man daran, dass sie handgeschmiedet ist“, weiß Madritsch. Der Klang der Sense gibt weiters Rückschluss auf deren Qualität. Je heller die Sense klingt, umso härter und besser ist der Stahl.
Auf die Größe kommt es an
Für ein effizientes Arbeiten muss die Sense auf die jeweilige Körpergröße des Mähers eingestellt sein. Daher ist der Griff beim geschwungenen Stiel, dem Sensenwurf, verstellbar. Der Wurfgriff sollte auf Höhe des Hüftknochens sein. „Jede Sense hat eine Prägung mit dem Logo des Herstellers und einer Zahl. Letztere gibt Auskunft über die Länge der Sense. Wer mit einer Sense hantiert, kommt um das Dengeln, das Bearbeiten des Schneidblattes einer Sense, nicht herum. Um den Dengel, den äußersten Teil der Schneide scharf zu machen, benötigt es einen Dengelstock, Hammer und Amboss. Je nachdem, welches Gras mit der Sense gemäht wird, muss der Dengel flach zulaufend oder spitz zulaufend bearbeitet werden. Auch das Wetzen der Sense will gelernt sein. Man hat die Wahl zwischen Wetzsteinen aus Naturstein oder Kunststein. „Vorgewetzt wird mit dem groben Natur-Wetzstein, dann kommt der feine zum Einsatz“, erfahren wir vom Experten. Eine Wissenschaft für sich ist schließlich das Mähen – Hans nennt es Wiesenyoga. „Die Bewegung soll locker aus dem Oberkörper und der Hüfte kommen“, betont der Landwirt. Wenn die Sense „singt“, hat man alles richtig gemacht.
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