Regionaler Handel
„Wir rechnen mit einer Insolvenzwelle“

Hanns Stattmann: "Uns persönlich geht es derzeit relativ gut." | Foto: Privat
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Der Handel hat massiv mit den Teuerungen und den Lieferengpässen zu kämpfen. Stattmann und Schwarzenlander im Gespräch.

GAILTAL. Für den Handel waren die letzten zwei Jahre sehr herausfordernd. Durch die Pandemie sind nicht nur zahlreiche Kunden ausgeblieben, sondern auch die Kosten durch die Teuerungen gestiegen. Wir sprechen mit den regionalen Händlern über die Prognosen für dieses Jahr.

Stattmann Mode

„Wir erwarten dieses Jahr eine Insolvenzwelle im Handel. Derzeit sind die Lieferketten immer noch unterbrochen und wir bekommen immer noch nicht die Menge an Ware, die wir brauchen beziehungsweise wollen“, bedauert Hanns Stattmann, Geschäftsführer von Stattmann Moden. Zusätzlich machen auch die Teuerungen Probleme im Handel. Das freie Kapital von Familien, das sie normalerweise für den Konsum ausgeben, wird immer geringer, da die Fixkosten für alle steigen. „Wir haben zwar ein nominelles Plus im Jahr 2022 gehabt, aber ein reales Minus, da die Kosten so gestiegen sind“, fügt Stattmann hinzu. Daher schreiben viele derzeit negative Zahlen. Wie es nun im Handel weitergeht, ist noch unsicher. Fragen wie das Thema Miete beziehungsweise wie die Vermieter die Preise gestalten werden oder wie der Kostenersatz der Bundesregierung aussieht, sind dafür ausschlaggebend.

Aus dem Bauch heraus

„Uns persönlich geht es derzeit relativ gut, weil wir unter anderem keine Miete zahlen müssen und auch sonst unsere Kosten gut im Griff haben“, berichtet Stattmann. Natürlich wird auch gespart, wo es geht und sinnvoll ist. „Wir kaufen jetzt schon die Ware für Herbst und Winter und müssen daher viel vorplanen. Da stellt sich oft die Frage, wie viele Jacken man beispielsweise bestellen soll. Nun muss man viel aus dem Bauch heraus machen“, fügt er hinzu. Natürlich hofft man, dass sich die Situation verbessert. Einer der ersten Schritte dafür ist, dass man die Inflation wieder runterbringt. Durch die Pandemie sind viele Personen wieder regionaler einkaufen gegangen. Daher kommt auch, dass die kleinen Firmen am Land die Teuerung weniger spüren als beispielsweise das Atrio. „Viele meiden noch große Mengen an Menschen. Bei uns am Land ist einfach weniger Gedränge. Dazu hat der regionale Händler wieder mehr an Relevanz gewonnen. Noch wissen wir nicht, ob dieser Trend kurzfristig ist oder ob es so bleibt. Das wird sich erst in ein paar Jahren zeigen“, schließt Stattmann das Gespräch ab.

Intersport Alpenland

Auch im Sporthandel, wie beispielweise bei Intersport Alpenland, waren die letzten Jahre durchaus herausfordernd und belastend. „Unsere Geschäfte laufen gut – um nicht zu sagen sehr gut – aber wir spüren immer noch die Ressourcen-Knappheit – bei den Menschen (Mitarbeitern) und in den Lieferketten“, berichtet Gudrun Schwarzenlander, Geschäftsführerin von Intersport Alpenland. Trotz der Teuerungen kommen zahlreiche Kunden, die auch etwas kaufen wollen. Sport ist nach wie vor im Trend, weshalb hierfür auch tiefer in die Tasche gegriffen wird. „Kunden achten immer mehr auf Qualität und Nachhaltigkeit und entscheiden sich daher immer häufiger für hochwertige Ware bekannter Marken“, so Schwarzenlander. Auch hier werden jetzt bereits die Waren für den Winter 2024 eingekauft. „Kleiner Insider-Tipp: Wer überlegt, sich eine Ski- oder Tourenausrüstung zuzulegen, sollte dieses Jahr noch zuschlagen. Selbst wenn die Artikel jetzt nicht im Sale sind, die gleichen Produkte werden nächsten Winter wesentlich teurer“, verrät Schwarzenlander. Auch der Mitarbeitermangel macht dem Betrieb zu schaffen. Es fehlt einfach an qualifizierten Mitarbeitern im Verkauf und Verleih. „Uns ist es wichtig, unsere Kunden umfassend zu beraten und bestes Service zu liefern. Leider sind wir sehr oft unterbesetzt und haben dadurch zu wenig Zeit für unsere Kunden, was uns sehr leid tut. Daher setzen wir stark auf gute Lehrlingsausbildung und investieren sehr viel Zeit und Geld in diese. Derzeit bilden wir im Unternehmen vier Lehrlinge aus. Diese sind zum Teil auch schon älter und haben bereits eine höhere Schule oder eine andere Ausbildung absolviert“, berichtet die Geschäftsführerin abschließend.

Hanns Stattmann: "Uns persönlich geht es derzeit relativ gut." | Foto: Privat
Geschäftsführerin Gudrun Schwarzenlander kennt die Probleme. | Foto: Hans Jost
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