1409 Personen im Bezirk Gmünd sind arbeitslos
Arbeitslosigkeit weiterhin auf hohem Niveau - die geschätzte Quote liegt bei 9 Prozent.
BEZIRK GMÜND. Ende September 2015 waren beim Arbeitsmarktservice Gmünd insgesamt 1.409 Personen arbeitslos vorgemerkt, um 89 (od. 5,9%) weniger als im Vormonat aber um 131 (od. 10,3%) mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Besonders betroffen sind weiterhin Ältere, gering Qualifizierte und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Zur Vermittlungsunterstützung setzen wir weiterhin diverse Förderungsinstrumente ein, trotzdem nimmt die Sockelarbeitslosigkeit leider zu. Die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vergleichszeitpunkt des Vorjahres bei den Männern (+11,8%) höher als bei den Frauen (+8,8%). Der Anstieg der Arbeitslosigkeit lässt sich zum Teil auch mit dem Rückgang der Personen in Schulung erklären. Der Bestand an SchulungsteilnehmerInnen liegt aktuell um 34 (od. -15,1%) unter dem vergleichbaren Niveau des Vorjahres. In Summe ergeben sich damit Ende September genau 1.600 Personen, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS sind (+6,5%).
Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Gmünd mit 9,0% deutlich über dem NÖ-Durchschnitt von 8,1%.
Von den insgesamt 1.409 Vorgemerkten haben 51 wieder eine konkrete Einstellungszusage für die kommenden Monate. „In absoluten Zahlen stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in den Hilfs- (+24 oder 9,5%), Handels- (+20 oder 15,4%) sowie Fremdenverkehrsberufen (+15 oder 11,6%)“, berichtet der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Gerhard Ableidinger.
Im vergangenen Monat wurden im Bezirk Gmünd 203 Jobsuchende neu arbeitslos, um 38 oder 15,8% weniger als im September 2014 In 330 Fällen (-20 oder -5,7%) konnte die Vormerkung wiederum beendet werden. Davon konnten 150 Personen (+18 oder +13,6%) mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS wieder eine Beschäftigung aufnehmen, 76 sind in eine Schulung eingetreten und 104 sind aus anderen Gründen (Pension, Krankenstand, Meldeversäumnis, Auslandsaufenthalt, Wochenhilfe, etc.) aus der Vormerkung ausgeschieden.
10-Jahresvergleich zeigt eine stark steigende Männerarbeitslosigkeit
Im Vergleich der jeweiligen Septemberdaten der letzten zehn Jahre (arbeitslos und in Schulung) zeigt sich deutlich, dass die Männerarbeitslosigkeit in diesem Zeitraum stark gestiegen ist (+186 oder 30,9%). Hingegen hat sich die Frauenarbeitslosigkeit – auf hohem Niveau – doch um 34 oder 4,0% reduziert.
Stellenangebot über dem Niveau des Vorjahres
Mit Ende September waren 30 sofort verfügbare offene Stellen beim AMS Gmünd gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein erfreuliches Plus von 15 Stellen. Im abgelaufenen Monat wurden 47 Stellen vom AMS Gmünd akquiriert und gleichzeitig 77 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt. Die Besetzungsdauer betrug im Durchschnitt 19 Tage.
Bessere Arbeitsmarktchancen je höher die Ausbildung
46,2% der arbeitslos vorgemerkten Personen beim AMS Gmünd haben maximal eine Pflichtschulausbildung (bei den Frauen ist der Anteil sogar 51,7%), mit Lehrausbildung sind es 36,1%, mit mittlerer Ausbildung 7,2%, mit höherer Ausbildung (Matura) 8,6% und mit akademischer Ausbildung 1,8%. Diese Zahlen zeigen deutlich: je niedriger das Ausbildungsniveau desto größer die Gefahr (immer wieder) arbeitslos zu werden. Auffällig ist auch, dass der Anteil arbeitsloser Frauen mit max. Pflichtschulausbildung und mit mittlerer Ausbildung deutlich höher ist als bei den Männern.
Bei Frauen wird der Berufsweg oft durch Zeiten der Kinderbetreuung unterbrochen, nach Ende der Kinderbetreuungsphase ist es dann schwierig, wieder in das Berufsleben einzusteigen. Zudem kommt, dass dann oftmals der Wunsch nach einer Teilzeitbeschäftigung vorhanden ist, was sich wiederum mit dem Jobangebot nicht deckt“, interpretiert Gerhard Ableidinger, Leiter des AMS Gmünd die aktuellen Arbeitsmarktdaten.
Bildung bringt Jobs
Dennoch ist aus den Zahlen klar abzulesen, dass die Chancen auf einen Job, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, mit der Höhe des Ausbildungsniveaus steigen. Wer am Arbeitsmarkt nachgefragt sein will, muss Qualifizierungen vorweisen können. Die Aus- und Weiterbildungsangebote des AMS orientieren sich zum einem an der Nachfrage der Wirtschaft und zum anderen an Neigung und Eignung der arbeitslosen KundInnen. Auf Basis von individuell mit den KundInnen erarbeiteten Betreuungsvereinbarung wird sichergestellt, dass die vom AMS geförderten Aus- und Weiterbildungen auch zu entsprechenden Erfolgen führen.
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