Mobiles Palliativteam Gmünd
Bestens betreut bis zum letzten Atemzug

Koordinatorin Elisabeth Steffel, Leiter und Arzt Norbert Wißgott, Psychotherapeutin Andrea Prinz-Sanatani (v.l.). | Foto: Pilz
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  • Koordinatorin Elisabeth Steffel, Leiter und Arzt Norbert Wißgott, Psychotherapeutin Andrea Prinz-Sanatani (v.l.).
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Das mobile Palliativteam des Landesklinikums Gmünd feierte im Palmenhaus das 15-jährige Bestehen. Es hat im Laufe der Jahre viele todkranke Menschen begleitet.

BEZIRK. Seit 15 Jahren betreut und begleitet das mobile Palliativteam Gmünd Patienten mit einer lebensbedrohlichen und unheilbaren Erkrankung sowie deren Familien. Ein multiprofessionelles Team aus diplomiertem Gesundheitspersonal, Arzt, Sozialarbeiterin, Psychotherapeutin und Seelsorgern bietet Beratung und Unterstützung. Sie ermöglichen Menschen, bedürfnisgerecht bis zum Schluss in ihrer bevorzugten Umgebung zu verbleiben.

Unverzichtbare Arbeit

Bereits Anfang der 2000er wurde ein kleines Palliativteam im LK Gmünd gegründet, das hier Pionierarbeit geleistet hat. Wenige Jahre später kam dann der mobile Bereich hinzu. Elisabeth Steffel ist seit 2017 Koordinatorin. "Palliativbetreuung beginnt bei der Diagnose und endet mit dem Tod. Unser Ziel ist, Menschen bestmöglich in dieser besonderen, letzten Lebensphase zu begleiten", so Steffel.

Die Arbeit des Palliativteams sei von unschätzbarem Wert, betont auch Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege in der NÖ Landesgesundheitsagentur: "Schwerkranken Patienten wird ein schmerzfreies und würdevolles Sterben ermöglicht und Angehörigen beigestanden, die den Verlust zu tragen haben. Ihre Arbeit ist unverzichtbar." Dem schließt sich Nationalratsabgeordnete Martina Diesner-Wais an, die auch davon berichtet, dass die Palliativpflege in Österreich ausgebaut werden solle.

Psychotherapeutin Andrea Prinz Sanatani betont, dass es auch wichtig sei, mit angehörigen Kindern offen zu reden: "Kinder kriegen mehr mit, als Erwachsene glauben. Sie können mit derart schwierigen Situationen besser umgehen, wenn sie Erklärungen haben."

Angehörige erzählen

Betroffene Angehörige berichten von ihren Erfahrungen: "Mein Mann verstarb letztes Jahr an unheilbarem Bauchfellkrebs. Das Palliativteam hat uns aufgefangen und vorbereitet auf das Unvermeidliche. Es war immer für uns da, und wir haben uns sehr gut aufgehoben gefühlt", erzählt eine Mutter von drei Kindern.

"Schon alleine das Wissen, dass jemand da ist, an den man sich wenden kann, gibt einem Halt", so eine weitere Angehörige. "Das Palliativteam ist ein Strohhalm, an den man sich klammern kann in dieser schweren Zeit. Ich kann nur jedem dazu raten, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen."

Problem Pflegenotstand

Leiter und Arzt Norbert Wißgott ging noch auf den Pflegenotstand im Land ein, viele Pflegekräfte und Ärzte seien am Limit. "Große Probleme sind die personelle Unterversorgung und der Mangel an Pflegeheimplätzen", so Wißgott. So sei es keine Seltenheit, dass man sechs Monate oder länger auf einen Platz in einem Pflegeheim in der eigenen Wohnregion warten muss. Es brauche mehr Anerkennung und Wertschätzung für den Pflegeberuf sowie bessere Rahmenbedingungen, auch für pflegende Angehörige.


Leistungen des Palliativteams

  • Professionelle, individuelle, ganzheitliche Betreuungskonzepte hinsichtlich aller Probleme, die mit einer unheilbaren Erkrankung verbunden sind
  • Verbesserung der Lebensqualität durch Überwachung der Schmerztherapie und Symptomkontrolle in enger Kooperation mit den Ärzten
  • Angemessene Einschätzung, Vorbeugung und Linderung von Leidenszuständen körperlicher, seelischer und spiritueller Art
  • Schmerztherapie, Behandlung von Atemnot oder Ernährungsstörungen, die durch die Erkrankung oder deren Therapie verursacht werden
  • Vorsorgliche Behandlung von Fragen, die am Lebensende auftauchen können
  • Gespräche und Hilfe beim Erstellen einer Patientenverfügung, Beratung in sozialrechtlichen Belangen wie Pflegegeld, Familienhospizkarenz, etc.
  • Gemeinsames Erfassen von Therapie- und Lebenszielen
  • Behandlung von Fragen zu schwierigen Entscheidungen
  • Begrenzung von Leidenszuständen mit allen Mitteln, die zulässig, gerecht und möglich sind
  • Begleitung in ein Hospiz oder eine Palliativstation, Hausbesuche, Pflegeheime
  • Anleitung und Beratung zur Palliativpflege, Organisation der Entlassung, der häuslichen Versorgung und des Alltags, Koordination der Betreuung
  • Psychosoziale Betreuung – Information, Beratung und Vermittlung in sozialen Belangen und bei Fragen der Existenzsicherung, Stärkung der Handlungsfähigkeit Betroffener, soziale Krisenintervention, psychotherapeutische Betreuung, Mitbetreuung der Angehörigen, Hilfe bei psychischen Krisen, Trauerbegleitung
  • Spirituelle Begleitung (Fragen nach Sinn und Warum, philosophische Fragen, Glaubensfragen)

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