Schrems
Debatte um Zukunft des Hauptplatzes

Die Neukonzeptionierung des Hauptplatzes Schrems sieht unter anderem eine Aufteilung in drei Zonen und eine Reduktion der Stellplätze vor. | Foto: Pilz
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Die Pläne für die Neugestaltung des Schremser Hauptplatzes sorgen für zwiegespaltene Meinungen.

SCHREMS. Schrems startete mit Anfang 2023 in die aktive Phase der NÖ Stadterneuerung und arbeitet auch schon an der Planung konkreter Projekte. Im Rahmen des zweiten „Stadtforums“ am 28. Februar im Kulturhaus Schrems wurde der Rahmenplan für das von der rot-grünen Stadtführung in die Wege geleitete Projekt „Schrems 2030 - Zukunft Innenstadt“ und somit die Neugestaltung des Schremser Hauptplatzes, bei dem auch die Bürger zur Beteiligung aufgerufen waren, präsentiert.

Im Herbst 2021 wurde damit begonnen, im Austausch mit den Bürgern Ideen für eine Neukonzeptionierung zu sammeln und es gab verschiedene Workshops. Wünsche und Anregungen seien in den Rahmenplan aufgenommen worden. Das erste Stadtforum fand im Mai 2022 statt, bei dem schon rege diskutiert wurde. Gemeinsam mit den Bürgern sollen für die vorliegenden Rahmenpläne im Zuge der NÖ Stadterneuerung nun Wege erarbeitet werden, um von Konzept und Planung zur konkreten Umsetzung zu gelangen.

Aufteilung in drei Abschnitte

Der Hauptplatz sei "eine Visitenkarte für die ganze Stadt, er ist das Gesicht der Stadt Schrems", erklärten die Planer. Daher sei auch der Gestaltungsanspruch ein hoher mit dem übergeordneten Ziel der "zukunfsfitten Entwicklung des Platzes".

Grundsätzlich sieht das Konzept eine Aufteilung des Hauptplatzes in einen West-, Mittel- und Ostbereich vor: Der westliche Abschnitt als belebte Zone mit den Lokalen und Geschäften, der mittlere Abschnitt als funktionale Zone rund um Stadtamt, Banken und Trafik und der östliche Abschnitt als ruhige Zone. Die Umgestaltung soll phasenweise erfolgen.

Um Verkehrsberuhigung zu erreichen, wäre die Idee, im westlichen Teil eine Begegnungszone zu machen mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 20 km/h. Im östlichen Teil mit benachbarten Straßenzügen wird die Einführung von Tempo 30 empfohlen. Bei der Kreuzung Schulgasse, Josef-Widy-Straße, Pfarrgasse und Hauptplatz könne ein Rechtsabbiegegebot vom Hauptplatz kommend in die Pfarrgasse verordnet werden, um die Kreuzung zu entschärfen und zu mehr Verkehrssicherheit beizutragen. Der Vorschlag einer Einbahnführung durch den Hauptplatz, der beim ersten Stadtforum zur Sprache kam, wurde wieder verworfen.

Die Pläne wurden beim "Stadtforum" im Kulturhaus präsentiert. | Foto: Pilz
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Bezüglich Reduktion des Schwerverkehrs sei ein Lkw-Fahrverbot wie urprünglich angedacht nicht möglich, aber schon allein durch die Begegnungszone und das reduzierte Tempo werde die Route über die Schremser Innenstadt für Lkws "unattraktiver", so die Planer. Man wolle auch ein sogenanntes "Gentlemen’s Agreement" mit Frächtern erreichen, dass ihre Lkws andere Routen nehmen.

Neben den verkehrsplanerischen Herausforderungen soll auch dem Klimaschutz durch die Entsiegelung von Flächen, mehr Begrünung und durch Regenwassernutzung Rechnung getragen werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Aktivierung leerstehender Gebäude, wobei im Austausch mit Eigentümern Gespräche bezüglich möglicher Nutzungsmöglichkeiten besprochen werden sollen.

Reduktion der Parkplätze

Viele Anrainer und Unternehmer sind mit diesem Konzept nicht zufrieden. Für Unmut sorgt vor allem die geplante Reduktion der Parkplätze um ein Drittel von derzeit 103 auf 62. Unternehmer befürchten, dass ihr Geschäft darunter leiden werde. Eine gewisse Reduktion der Stellplätze werde aber notwendig sein, denn anders könne man "die Ziele wie Verkehrsberuhigung oder mehr Grün nicht erreichen", so die Planer.

Eine Zählung habe ergeben, dass die Maximalauslastung der Parkplätze an einem Tag bei 70 Prozent liege - zu keiner Tageszeit seien mehr als zwei Drittel der Stellplätze besetzt. Daher gehe man davon aus, dass die Reduktion "keinen nachteiligen Effekt auf die Parkplatzsituation" haben werde. Durch teilweise begrenzte Parkdauer könne zudem Dauerparken – ausgenommen Anrainer – verhindert werden. Durch diese Regelung stünden im Endeffekt "mehr Parkplätze zur Verfügung, auch wenn es weniger gibt". Ausserdem gebe es noch weitere Stellplätze in der näheren Umgebung.

ÖVP für Volksbefragung

Die Interessen der ansässigen Wirtschaft seien "weder ausreichend gehört noch berücksichtigt", nimmt VP-Fraktionsobmann Tobias Spazierer dazu Stellung, dass ein Teil der Bevölkerung mit wesentlichen Teilen dieses Konzepts - vor allem mit der geplanten Reduktion der Parkplätze – nicht zufrieden sei. Die Volkspartei sei für "eine sanfte Belebung des Hauptplatzes", sage aber Nein zu "einem teuren und radikalen Umbau".

Die Meinung der Schremser Bevölkerung solle in Form einer Volksbefragung Eingang finden, sobald die Konzepte für die Umgestaltung entsprechend ausgearbeitet und beschlussreif seien. Die Bürger der Stadtgemeinde seien "mündig genug und sollen selbst entscheiden, ob sie eine Notwendigkeit für dieses Projekt sehen", meint ÖVP-Parteiobmann David Süß.

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