Alltag an der Staatsgrenze
Dokumentarfilm zeigt Geschichten aus dem Grenzland
Ein Dokumentarfilm thematisiert den Bezirk Gmünd als einen Teil des Grenzlands. Er erkundet die österreichisch-tschechische Grenzregion und spürt den Alltag an einer Staatsgrenze nach.
REGION WALDVIERTEL/TSCHECHIEN. Seit dem Schengen-Beitritt von Tschechien im Jahr 2007 gibt es keine Grenzkontrollen mehr zwischen Österreich und Tschechien. Unterschiedliche Krisen der letzten Jahre haben aber gezeigt, wie schnell eine Grenze wieder geschlossen werden kann.
Der Kulturverein lepschi widmet sich mit dem Dokumentarfilm "Grenzland -bPohraničí" der Region beiderseits der Staatsgrenze, die nicht gerade oft im Zentrum des öffentlichen Interesses und der medialen Berichterstattung steht. Der Film ist Teil des Projekts "Geschichten aus dem Grenzland - Příběhy z hranice", welches im Rahmen des diesjährigen Viertelfestivals umgesetzt wird. "Für uns stehen in diesem Projekt die subjektiven Erfahrungen und Erlebnisse der BewohnerInnen des Grenzlands im Mittelpunkt. Wir wollen diese mittels eines Films sicht- und erlebbar machen", erklärt Christian Pfabigan, der Obmann des Kulturvereins.
Nur mehr ein Strich in der Landschaft
Der knapp einstündige, zweisprachige Film mit Untertiteln erkundet die österreichisch-tschechische Grenzregion und geht dabei der Frage nach, wie die Menschen hier mit einer Staatsgrenze leben, die zum Alltag geworden ist, wobei sich aber doch von einem Tag auf den anderen alles ändern kann. Sechs Menschen aus Südböhmen und dem Waldviertel erzählen, wie sie die Grenze heute noch in ihrem Leben wahrnehmen und was es bedeuten kann, im Grenzland daheim zu sein. Eines haben sie aber gemeinsam: Sie alle sind froh, dass die Grenze offen ist und eigentlich nur mehr als Strich in der Landschaft wahrgenommen wird. Sie erzählen von Verbindungen, die quer über die Staats-und Sprachgrenzen hinweg existieren und somit das Grenzland neu definieren.
Die gemeinsame Entwicklung ist aber noch lange nicht abgeschlossen und nicht alle sehen sie auch positiv, manche Vorurteile bestehen noch beiderseits der Grenze. Drohnenaufnahmen von verschiedenen Jahreszeiten aus dem Grenzland runden den Film ab. Einen ersten Einblick liefert ein Trailer:
Der Dokumentarfilm "Grenzland - Pohraničí" wird an folgenden Terminen bei freiem Eintritt gezeigt: Am 9. Juni im Kulturhaus am Hauptplatz in Nová Bystřice und am 18. Juni im Truckerhaus Gutenbrunn gemeinsam mit dem Film "Jedna země, jeden domov - Ein Land, eine Heimat" vom tschechischen Filmemacher Petr Pokovba.
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