Endlich Einigung: Alle Parteien für 2. Waldviertel-HTL

BEZIRK/LAND (eju). Bei der jüngsten Sitzung des NÖ Landtages vergangene Woche gelang es, sich parteiübergreifend darauf zu verständigen, einen zusätzlichen HTL-Standort im Waldviertel etablieren zu wollen. Wo allerdings, das steht noch in den Sternen. Zuvor hatte der Gmünd SP-LA Konrad Antoni mit grüner und blauer Zustimmung einen Resolutionsantrag eingebracht, worin dezitiert Gmünd als HTL-Standort vorgeschlagen worden war. Wie zu erwarten, gab es von der Landes-VP ein "njet", dafür aber einen diesbezüglichen VP-Antrag ohne konkrete Standortfestlegung. Schließlich einigten sich alle Landesparteien auf diesen und stimmten zu.
Technische Ausbildung
SP-Konrad Antoni begrüßt die-se grundsätzliche Bewegung in der Sache: "Seit Jahren pocht die SPÖ Niederösterreich auf einen besseren Bildungsmix im nördlichen Waldviertel. Bisher scheiterten drei Anläufe im NÖ Landtag aufgrund des Vetos der VP Niederösterreich. Darum freut es mich umso mehr, dass sich die ÖVP endlich in dieser Sache bewegt."
Das aktuelle Angebot an Berufsbildenden Höheren Schulen entspreche keinesfalls dem Bedarf, weswegen viele Jugendliche bereits zu pendeln beginnen müssten und nach Ausbildungsende oft den Ausbildungsort als neuen Lebensmittelpunkt wählten, so Antoni weiter. Diese Jugendlichen gingen dem Waldviertel für immer verloren. Die Wirtschaft sehe im Abfluss des 'Human- und Technikkapitals' aus der Region ein massives Problem und mache sich ebenfalls seit Jahren für zusätzliche technische Ausbildungsplätze stark.

Bund soll zahlen
Auf Antonis Presseaussendung reagierte VP-"Gegenspieler" LA Johann Hofbauer blitzschnell. Hofbauer bezeichnete Antonis Antrag als Wischi-Waschi und bewusst diffus gehalten. Er verwies auf VP-Ausbildungsinitiativen der vergangenen Jahre, wie etwa den Aus- und Umbau der HTL Karlstein, den Schwerpunkt 'Umwelt-Energie-Abfall' an der HAK Waidhofen, die Etablierung des dislozierten 'Technikschwerpunktes' in Zwettl und die HLA Ysper mit dem Schwerpunkt 'Technik & Humanberufe.' Hofbauer richtete der SP aus, sie möge ihre Fraktion und ihre Ministerin Schmied für diese wichtige Einrichtung begeistern und vor allem das nötige Geld dafür herausrücken, denn für die HTL-Finanzierung sehe die VP-NÖ den Bund als zuständig an.

Endlich Einigung
Antoni wiederum pariert: "Jahrelang die Hände in den Schoß legen und vor Landtagswahlen grad mal munter werden, das ist der Weg, den die VP-NÖ seit Jahrzehnten fährt."
Bildungspolitische Versäumnisse seien aber VP-verursacht, immerhin stelle die VP seit Kriegsende den Präsidenten des Landesschulrates. Abschließend begrüßte Konrad Antoni aber dennoch, dass es nun endlich zumindest ein "Ja" zu einem zweiten HTL-Standort im Waldviertel gebe.