Frischlings-Fallen: Waidmann kritisiert Zunftkollegen: "Ich schäme mich für die Jäger!"

Als Frischlinge putzig – als erwachsene Wildsau richten die Tiere viel Schaden an.
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BEZIRK (eju). "Das hat mit Jagd nichts zu tun, das ist reines Abschlachten! Kübelweise leeren sie Mais in die Fallen, locken damit die kleinen Frischlinge an und wenn sie dann in der Falle sitzen, werden sie erschossen", ist ein Jäger aus dem Bezirk Gmünd angewidert über die seines Erachtens unwaidmännischen, wenngleich auch erlaubten Praktiken zur Reduktion des Wildschwein-Überbestandes.

Wildschwein-Schäden

Der Waidmann will namentlich nicht genannt werden, weil er Repressalien der grün-gewandeten Kollegenschaft fürchtet.
Wildschweine haben sich – das ist eine Tatsache – in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Die überaus klugen Rüsseltiere sind ausgeprochen wachsam und zudem nachtaktiv, was ein Erlegen erschwert. Zudem gibt es jährlich pro Bache (weibliches Wildschwein) oft zwei Mal Nachwuchs – und das meist in ansehnlicher Stärke (4-8 Frischlinge). Den Wildschweinbestand und somit Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen im Rahmen des Erträglichen zu halten, ist eine schwierige Aufgabe für die Jägerschaft, darüber herrscht Konsens. Wie den Schwarzkitteln bestmöglich zu Leibe gerückt werden kann, darüber allerdings nicht.

Feige Tötungsmethode

"Die Jäger müssen sich halt mehr bemühen und öfter bei Vollmond ansitzen. Aber auf so eine grausame, feige Art die Tiere umzubringen, kann ich nicht befürworten. Ich schäme mich für die Jägerschaft", so der Waidmann. Bezirksjägermeister Ernst Strasser, mit dem Vorwurf des Jagdkollegen konfrontiert, schüttelt den Kopf: "Dass Frischlingsfallen unwaidmännisch sind, ist ein Blödsinn. Fakt ist: durch den milden Winter haben wir viel zu hohe Wildschweinbestände."

Frischlings-Fallen erlaubt

Man habe die Tiere schwer bejagen können, weder mittels Riegeljagd (eine Art Treibjagd), noch sei der Ansitz leicht gewesen, da mangels Schnee auch eine schlechte Sicht geherrscht habe. Im vergangenen Jahr habe man auch die Abschusszahlen von 2012 nicht erreicht.
"Vor drei, vier Jahren hat noch niemand an eine Frischlingsjagd gedacht. Der Druck der Landwirtschaft ist jedoch sehr groß, daher wurde mit dem Frischlingsfang begonnen. Die Fallen sind gesetzlich erlaubt. Manche Jagden will keiner mehr pachten, weil die Wildschweinschäden so hoch sind. Es gibt Reviere, wo jeden zweiten Tag ein anderer Landwirt anruft, dass die Wildschweine sein Feld umgeackert haben", ersucht Strasser um Verständnis für die Zwickmühle, in der die Jäger stecken.
Eine Erleichterung brächte der Einsatz von Restlichtverstärkern auf den Fernrohren der Jagd-Gewehre.

Restlichtverstärker verboten

Dann wäre man nicht auf die wenigen Tage pro Monat mit Vollmond für einen sicheren Schuss angewiesen. Diese Geräte sind allerdings in Österreich dem Heer vorbehalten.

Als Frischlinge putzig – als erwachsene Wildsau richten die Tiere viel Schaden an.
Bezirksjägermeister Ernst Strasser verteidigt die Jagd mittels Frischlingsfallen.

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