Gmünder helfen in der Eishölle
Slowenien: Infrastruktur zusammengebrochen – Helfer aus dem Bezirk stellen Stromversorgung wieder her.
BEZIRK (pez). Großflächige Stromausfälle, unpassierbare Straßen und zerstörte Infrastruktur – kurz: das öffentliche Leben in Slowenien ist durch Schnee und Eis völlig zusammengebrochen. Zehntausende Menschen in Süd-West-Slowenien, in der Region Notranjska, sind davon betroffen. Die Regierung bat die Nachbarländer um Hilfe.
Anfang der Vorwoche waren rund 200.000 Haushalte in der Region ohne Strom und die slowenische Regierung bat die österreichischen Einsatzkräfte um Hilfe. Für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Bezirk war sofort klar: "Wir helfen!". So standen mit Harald Hofbauer von der Feuerwehr Weitra und Manuel Hahn (FF Gmünd) sofort zwei Helfer bereit um sich mit Notstromaggregaten auf den langen Weg in den Raum Postojna – Pivka zu machen. Ihr Ziel: die Stromversorgung im Einsatzgebiet wiederherstellen.
"Als wir ankamen, war alles finster, alles kalt, bis auf wenige einzelne Häuser", berichtet Hofbauer. "Alles war mit Eis überzogen. Auf manchen Autos war eine 20 Zentimeter dicke Eisschicht. Durch das Gewicht sind viele Stromleitungen gerissen", berichtet der Feuerwehrmann aus erster Hand.
Die beiden Helfer machten sich sofort daran, die 180 Einwohner des Ortes Landol nahe Postojna wieder mit Strom zu versorgen. "Die Menschen waren schon zwei Tage ohne Strom", so Hofbauer, "und unglaublich dankbar und sehr gastfreundlich." So blieben die beiden Feuerwehrmänner auch nur die erste Nacht in einem Camp des slowenischen Zivilschutzes, die zweite Nacht verbrachten sie direkt vor Ort in einem Haus in Landol. "Wir wurden sehr herzlich aufgenommen."
Am Mittwoch lösten fünf weitere Feuerwehrmitglieder ihre Kameraden am Einsatzort ab. Mit dabei ein dreiköpfiges Team für medizinische Notfälle, angeführt von Feuerwehrarzt Primar Michael Böhm. Die zwei Sanitäter und der Arzt sollen vor allem eingreifen, sollten sich die Helfer im Einsatz verletzen.
Wie lange der Einsatz noch dauern wird, war bis Redaktionsschluss noch nicht absehbar. Grob angepeilt wird eine Hilfeleistung von rund 14 Tagen.
Alle Fotos von der FF Gmünd.
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