"Taten statt Worte"
Klimaprojekte aus dem Bezirk unter den Top 100
In Niederösterreich wurden die 100 besten Klimaprojekte gesucht.
BEZIRK GMÜND/NÖ. Anlässlich des Jubiläumsjahres 100 Jahre Niederösterreich suchte die Klimaplattform des Landes Niederösterreich klimawandeln.at unter dem Titel "Taten statt Worte" die besten Klimaprojekte. Fast 400 Vereine, Gemeinden, Bildungseinrichtungen, Betriebe und Privathaushalte haben seit Juni ihre Projekte eingereicht. Mittels Publikumsvoting wurden die Top 100 Projekte bestimmt, unter denen fünf Siegerpreise und sechs Sonderpreise vergeben wurden. Unter die Top 100 schafften es auch einige Projekte aus dem Bezirk Gmünd, darunter ein Autarkie-Projekt von Erwin Steiner.
Grünes Musikheim
Die Trachtenkapelle Brand hat im Jahr 2019 begonnen, ihr Musikheim nach 30 Jahren seines Bestehens zu sanieren bzw. zeitgemäß zu adaptieren. Unter dem Arbeitstitel "Grünes Musikheim" wurde - neben dem jährlich stattfindenden Blasmusikfestival "Der böhmische Traum" - somit ein weiteres Vorzeigeprojekt auf die Beine gestellt. Für die Jugend der Trachtenkapelle Brand sowie den Musikschulstandort wurde damit die Basis einer langfristigen und nachhaltigen Heimstätte geschaffen. Durch gleich mehrere grundlegende umweltschützende Maßnahmen wurden die Energiekosten für Wärme und Strom um rund 68 Prozent minimiert, die CO2-Emissionen in diesem Bereich auf Null gebracht (Einsparung von mindestens 9,5 t CO2 pro Jahr) und der Verein nachhaltig für die Zukunft aufgestellt.
Waldviertel eingekocht
"Waldviertel eingekocht" nennt sich das Projekt der Kleinregion Waldviertler StadtLand im Bezirk Gmünd und hat sich zum Ziel gesetzt, die Schätze unserer Natur gemeinsam wieder stärker zu nutzen. Die Veranstaltungen reichen von Marmelade einkochen, Restlverwerten, Fischräuchern bis Gemüse fermentieren. Einmal im Jahr kommen die Menschen aus der Kleinregion im Rahmen der Obstpresstage nach Eichberg und lassen ihr Obst zu wertvollen Saft pressen.
HUMUS Bewegung: Für eine lebendige Erde!
Die HUMUS Bewegung aus Litschau wurde 2020 gegründet und wird von Bäuerinnen und Bauern getragen. Die unabhängige Initiative bringt Menschen zusammen, die Böden entwickeln und eine lebendige Erde aufbauen wollen. Die HUMUS Bewegung ist Impulsgeber für regenerative Landwirtschaft, Humusaufbau sowie Förderung der Bodenfruchtbarkeit und bietet eine praxisnahe Wissensvermittlung an. Sie organisiert Veranstaltungen wie Humus-Stammtische, Bodenseminare und Feldtage und vernetzt die Praxis mit Bodeninitiativen sowie Forschungseinrichtungen.
"Raus aus dem Öl" in Großschönau
Die Marktgemeinde Großschönau - in Zusammenarbeit mir der KEM Lainsitztal - hat sich besonders dafür eingesetzt, fossile Heizungen in Einfamilienhäusern zu ersetzen. In der Gemeinde ist die Tauschrate mehr als fünfmal so hoch, als im NÖ Durchschnitt.
Sinnbild für die nächsten 100 Jahre
Mikl-Leitner war bei der Auszeichnungsfeier von den Ideen begeistert: "Es braucht Mut und Tempo, um Mutter Erde der nächsten Generation wohlbehalten übergeben zu können. Mit dem Projekt ‚Taten statt Worte‘ richten wir den Scheinwerfer auf die besten Ideen zum Klimaschutz, die Menschen dahinter, die Großartiges leisten und Vorbilder für uns alle sind."
Dem schließt sich Stephan Pernkopf an: "Die 100 konkreten Klimaprojekte sind ein Sinnbild für die nächsten 100 Jahre in Niederösterreich. Die Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit bei Energie und Nahversorgung sowie Regionalität, spielen dabei eine ganz wichtige Rolle."
Herbert Greisberger, Geschäftsführer der eNu, drückte seine Begeisterung über den Erfolg der Initiative aus: "Über 350 Projekte wurden eingereicht und jedes einzelne war extrem wichtig." Wenn Experten Projekte vorschlagen, erklärte er, käme diesen Vorschlägen oft eine gewisse Skepsis entgegen, "wenn aber Vereine, Gemeinden oder auch Privatpersonen mit Projekten verknüpft sind, dann werden solche leichter angenommen, gerne nachgeahmt und verbreiten sich so rascher."
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