Litschau: Wandern gegen das Vergessen
Facebook-Gruppe wanderte nach Tschechien zu geschliffenen Dörfern und besuchte das Waldhotel Perslak.
LITSCHAU. Die umtriebigen Facebook-Gruppenmitglieder „Litschau und Umgebung - wo wir sind ist ganz oben“ trafen sich mit zahlreichen Zeitzeugen und etwa 60 Teilnehmern am nördlichsten Punkt Öster-reichs, um gemeinsam eine grenzüberschreitende Wanderung zu unternehmen. Zufällig hatte genau am 30. Mai vor 70 Jahren die Vertreibung der Sudetendeutschen stattgefunden.
Geschliffene Siedlungen
Marcus Hauser, Hotelbesitzer des Waldhotels Perslak, das früher eine tschechische Kaserne mit Hundestaffel war, führte die Gruppe durch das geschliffene Dorf Neumühl (Bernschlag) zu zerstörten und erhaltenen Bunkeranlagen, die 1938 errichtet worden waren. Zeitzeugen, die bei dieser Wanderung teilnahmen, hatten auch Fotos mitgebracht, auf denen sie der Gruppe genau jene Stellen zeigten, wo einst die Häuser ihrer Freunde und Familien gestanden hatten.
Treffen alter Bekannter
Zahlreiche Mitglieder hatten ihre Eltern und Großeltern mitgenommen, so dass es auch ein Wiedersehen von Menschen gab, die sich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatten. Nach der Wanderung gab es gegen freie Spende eine Erfrischung im Waldhotel Perslak.
Spende für Sozialprojekt
Spende für Sozialprojekt
Die Einnahme daraus, in der Höhe von 290 Euro, kommt einem Sozialdienst in Neubistriz zugute, der sich um die dortige Versorgung von Senioren kümmert. Während das Erfrischungsbuffet zur Verfügung stand, war es auch möglich, die Privatsammlung von Marcus Hauser zu besichtigen, welche einstige Uniformen und andere Relikte, wie einen Original Willys Jeep aus dem Jahr 1943, beinhaltet.
Alle Fotos: Bajer
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