"Tiere hungern"

Tierschützer orten Missstände in Damwildgehege

In einem Damwildgehege im Bezirk Gmünd herrschen laut Tierschutz Austria unzumutbare Zustände, die Tiere würden Hunger leiden.

BEZIRK GMÜND. Der Tierschutz Austria erstattete Anzeige gegen einen Landwirt aus dem Bezirk Gmünd, der Damwild züchtet. Die Tiere im Gehege würden seit Monaten nicht mehr anständig versorgt.

Lokalaugenschein

Tierschützer waren am 26. Oktober 2023 auf Lokalaugenschein bei besagtem Gehege. Die Tiere wirken abgemagert ohne die nötigen Fettreserven für den Winter, der Großteil des Geländes sei vegetationslos bzw. komplett abgeäst. Es war zumindest von außen keine Tränke erkennbar, auch die Futterkrippe stand leer.

"Überraschenderweise zeigt die Herde keinerlei Scheu auf menschliche Besucher, im Gegenteil - die Tiere nähern sich sogar dem Zaun in der Erwartung, gefüttert zu werden. Das kommt daher, weil Nachbarn vereinzelt den hungernden Tieren ihr Schnittwerk aus dem Garten als Futter anbieten", so die Tierschützer. Die Damwildherde stehe "quasi um Futter bettelnd am Zaun". Laut Anrainern seien "die Hungerschreie der Herde an manchen Tagen so laut, dass die Fenster geschlossen werden müssen". Es habe im Sommer auch einzelne Hirsche gegeben, die verdurstet sind.

Dass der Standort durchaus fruchtbar sei, zeige der Vergleich zur benachbarten Wiese, die zur Rinderhaltung verwendet werde und voller Vegetation stehe, so der Tierschutz Austria. Die fehlende Vegetation im Gatter sei daher nicht auf den Standort zurückzuführen, sondern auf die "mangelnde Fütterung des Damwildes".

"Erforderliche Schritte gesetzt"

Der Tierschutz Austria hat Anzeige gegen den Halter wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und die Tierhaltungsverordnung erstattet. "Unmittelbar nach Eingang der Anzeige mit 02.11.2023 hat eine behördliche Überprüfung vor Ort stattgefunden und die erforderlichen Schritte im Hinblick auf das Tierwohl wurden gesetzt", informiert Bezirkshauptmann Christian Pehofer auf BezirksBlätter-Nachfrage.