Volksschule: „Es war Horror pur“
Psychischer Druck bis zum Erbrechen: schwere Vorwürfe gegen Volksschuldirektor. „Unsinn“, kontert dieser.
WALDVIERTEL (pez). „Es war Horror pur“, Johann K. (Name von der Redaktion geändert) aus einer kleinen Gemeinde im Waldviertel möchte nicht mehr länger zusehen und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Direktor der örtlichen Volksschule.
Nicht nur sollen Kinder laut Aussage des besorgten Vaters geschlagen und sogar mit dem Kugelschreiber in den Rücken gestochen worden sein: „Einzelne Kinder soll sich der Direktor herausgepickt und gezielt über mehrere Wochen fertiggemacht haben“, so der Vater.
Dies ging so weit, dass der Schüler körperlich reagierte: Kopfschmerzen und Übelkeit bis zum Erbrechen waren laut dem Vater an der Tagesordnung, besonders abends beim Zubettgehen war die Situation besonders schlimm. Andere Eltern berichten sogar davon, dass ihre Kinder aus Angst zu Bettnässern wurden.
Abstimmung über beliebtesten Schüler
Anderen Kindern will K. dieses Schicksal jetzt ersparen. „Wenn irgendwann mal etwas passiert, sich ein Kind etwas antut, dann heißt es: Ihr habt es alle gewusst“, erklärt K. gegenüber den Bezirksblättern, warum er die Initiative ergreift. Ein anderer Vater erhebt ebenfalls schwere Vorwürfe: „Die Schüler mussten abstimmen, wer der beliebteste und wer der unbeliebteste Schüler ist. Dieser wurde dann vor der ganzen Klasse fertiggemacht.“ Dabei soll es für viele Eltern gar nicht einfach gewesen sein, ihre Kinder überhaupt dazu zu bringen, über die Schule zu sprechen. „Was in der Schule passiert, bleibt in der Schule“, soll ihnen eingebläut worden sein.
Der Direktor weist die Anschuldigungen entschieden zurück: Es handle sich um Einzelfälle besonders schwieriger Kinder: „Heute ist alles in Ordnung. Die schwierigen Fälle sind in eine andere Schule gekommen, seitdem gibt es keine Probleme mehr.“ Er könne ausschließen, dass an seiner Schule Kinder geschlagen werden, so der Pädagoge. „Das ist kompletter Unsinn aus der untersten Schublade. Das sind Beschuldigungen, mit denen man mir persönlich eins auswischen will.“ Einen Grund dafür hat der Direktor auch ausgemacht: „Das wird es immer wieder geben, dass man auf den Lehrer losgeht, wenn es mit den Kindern nicht so optimal läuft.“
Schwere Vorwürfe hagelt es von den Eltern auch gegen den zuständigen Bezirksschul-inspektor: Dieser soll genau Bescheid gewusst haben, sogar ein mehrseitiger, von den Eltern verfasster Brief (dieser liegt der Redaktion vor) wurde ihm zugestellt. Der Bezirksschulinspektor beruft sich, mit den Vorwürfen konfrontiert, auf die Amtsverschwiegenheit: „Selbst wenn mir etwas bekannt wäre, dürfte ich Ihnen nichts sagen“. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, werde es umgehend Konsequenzen geben: „Da gibt es gar keine Diskussion.“
K.‘s Sohn geht es mittlerweile besser, er besucht jetzt die Volksschule der Nachbargemeinde und ist in psychologischer Behandlung, seitdem haben sich die Beschwerden gebessert.
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