Wer noch "schwarz fährt" oder das "Weißblech" wird ein Vierteljahrhundert. Schwarze Taferl und ihre weißen Gegenstücke.
Im Bezirk Gmünd sind es 2346, die noch schwarz fahren, genauer gesagt mit einem schwarzen Taferl.
BEZIRK (eju). Heuer ist es 25 Jahre her, dass erstmals ein weißes Kennzeichen mit schwarzer Schrift auf ein Auto montiert wurde. Seit 1989 verschwinden die alten schwarzen Nummerntafeln, ein Vierteljahrhundert später sind sie fast ganz ausgestorben. Doch noch immer gibt es hartnäckige "Schwarzfahrer". Die Bezirksblätter hörten sich im Bezirk um, wie viele es noch sind - und stellen stolze Besitzer alter Bleche vor.
Eines ist auf jeden Fall klar: Die Anzahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge im Bezirk Gmünd steigt. Rollten Ende 2012 noch 39.025 Fahrzeuge über die Straßen des Bezirkes, waren es ein Jahr später bereits um über 300 mehr, nämlich 39.375. Wie viele davon mit einem schwarzen Kennzeichen unterwegs sind, war schwer heraus zu finden, doch der dafür zuständige Bedienstete der BH Gmünd brachte Licht in dunkle Aktenberge und grub für die Bezirksblätter Gmünd die Zahl der "Schwarzfahrer" aus: Es sind genau 2346. Herzlichen Dank!
In Langegg hegt und pflegt die Familie Gerhard und Monika Wopelka ihren Oldtimer. An einem prangt sogar noch ein schwarzes Taferl mit der Nummer B16.733, allerdings nicht mehr offiziell. Es handelt sich dabei um einen Scheunenfund. Wenn der VW Käfer auf eine Ausfahrt geht, trägt er ein weißes Kennzeichen, genauso wie die anderen Oldtimer Wopelkas, ein rechts gesteuerter VW Käfer 1957 und ein Puch 500 1967.
Sein Bruder Robert hat einen alten Steyr-Traktor, der noch immer fleißig seinen Dienst versieht und dieser ist noch mit dem originalen schwarzen Taferl angemeldet: N35.876. Robert Wopelka erinnert sich: "Der Traktor ist so alt wie ich, Baujahr 1963. Wir haben ihn damals neu gekauft und seitdem ist er in unserem Besitz. Er ist bis heute im Einsatz." Das wird der orange Steyr wohl noch eine Weile sein, denn erstens wird er gehegt und gepflegt und zweitens sind die alten Gerätschaften aus der Steyr'schen Maschinenschmiede für ihre Langlebigkeit bekannt, also nicht umzubringen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.