Jahresrückblick "Waldviertel eingekocht"
Wie man Obst rettet und Menschen begeistert
Auch 2021 hieß es wieder "Waldviertel eingekocht". Man traf sich in Büchereien, am Bauhof, in Küchen und im Keller.
BEZIRK GMÜND. Trotz nicht einfacher pandemiebedingter Rahmenbedingungen konnte das Projekt "Waldviertel eingekocht" im vergangenen Jahr wieder einige Aktivitäten setzen, die mit großem Interesse angenommen wurden. Auch überregional erntet das Pilotprojekt der Kleinregion Waldviertler StadtLand bereits große Anerkennung.
12.000 Liter Saft gepresst
Im Oktober zeigte Daniel Ruttinger, Geschäftsführer der "Flotte Lotte Gmbh" in Zwettl, in der Seminarküche der Bezirksbauernkammer in Gmünd, wie Obst- und Gemüsereste kreativ verarbeitet werden können. Die Teilnehmer hatten viel Freude beim gemeinsamen Einkochen von Quitten, Kürbis, Apfel und Co. und konnten nach einer Verkostung einige selbstgemachte Schätze mit nach Hause nehmen.
Im November lud Josef Pruckner in seinen Schlosskeller nach Hirschbach zu einem ganz besonderen Kocherlebnis: Aus Wildente und Gans wurden gemeinsam Rillettes gekocht. Dabei handelt es sich um eine elegante Möglichkeit, Fleisch haltbar zu machen. Rillettes sind eine französische Spezialität, die - wie sich zeigte - auch sehr gut ins Waldviertel passt.
Schon Tradition haben die mit diesem Projekt begründeten Obstpresstage der Kleinregion in Eichberg und das Interesse daran war wieder überwältigend: Über 200 Personen konnten live miterleben, wie sich das eigene Fallobst in wertvollen Saft verwandelte. Insgesamt wurden an den beiden Tagen rund 16 Tonnen Obst verpresst, von denen viel ansonsten ungenutzt verdorben wäre, und daraus über 12.000 Liter Saft gewonnen. Ein besonderes Erlebnis war das Obstpressen auch für die 41 Schüler der Volksschule Brand-Nagelberg, die mit ihren Lehrerinnen und Direktorin Barbara Lenz einen ebenso lehrreichen wie genussvollen Schul-Vormittag erlebten.
Aussicht auf 2022
Die Zusammenarbeit mit der Kleinregions-Obfrau Bürgermeisterin Helga Rosenmayer, dem ehemaligen Obmann Vizebürgermeister Christian Dogl, mit der Gemeinde Großdietmanns und Vizebürgermeister Christoph Jindra, sowie dem Bauhofteam, der Projektleitung ILD Temper-Samhaber, dem Saftmacher Andreas Pillichshammer, der Jägerschaft und den engagierten Direktvermarktern, klappte hervorragend und war auch maßgeblich für den Erfolg verantwortlich.
Das Projekt Waldviertel eingekocht hat einmal mehr bewiesen, wie gut sich Regionalität, Klimaschutz, Geschmack und Spaß verbinden lassen. Das Projektteam startet zuversichtlich in das nächste, abschließende Jahr, bei dem weitere Workshops, Obstpresstage und die Erstellung eines gemeinsamen Kochbuchs am Programm stehen.
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