AK-Bilanz Gmünd
3.500 Euro nach Kündigung für Angestellte erstritten

AK-Bezirksstellenleiter Michael Preissl, Kammerrat Werner Müller und AKNÖ Direktor-Stellvertreter Christian Farthofer (v.l.) | Foto: Daniel Schmidt
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Die Arbeiterkammer (AK) Gmünd stellte am Mittwoch, 23. März ihre Bilanz für das Jahr 2021 vor. Neben dem Leistungsüberblick wurde auch der Fall einer Angestellten vorgestellt, die mit Hilfe der AK vor Gericht 3.500 Euro brutto zugesprochen bekam.

BEZIRK. Als die Pandemie begann, hatte eine Frau im Bezirk Gmünd bereits einige Jahre für einen regionalen Betrieb gearbeitet. Wirtschaftlich von den Konsequenzen der Lockdowns betroffen, bat der Betrieb um einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses und sagte die Wiedereinstellung zu. Ein paar Monate später konnte sie wieder zu arbeiten beginnen - in Kurzarbeit.

Da aber immer noch nicht genug zu tun war, baute die Frau Minusstunden auf. Ein Jahr später, Mitte 2021, wurde die Kündigung ausgesprochen. Der Dienstgeber überreichte ihr eine Auflistung von Plus- und Minusstunden und teilte ihr mit, dass sie noch 66 Urlaubstage offen habe. Diese Urlaubstage rechnete er mit den von ihm aufgezeichneten Minusstunden gegen und zahlte ihr nicht einmal die Hälfte der ihr zustenhenden Urlaubstage aus.

Preissl: "Typisches Beispiel"

"Das ist ein typisches Beispiel dafür, wie manche Arbeitgeber gesetzliche Grundnormen übergehen," sagt Michael Preissl, Leiter der AK-Bezirksstelle Gmünd, "darum ist es so wichtig, dass Arbeitnehmer immer laufend eigene Arbeitszeitaufzeichnungen führen." Werden Beschäftigte vom Arbeitgeber nach Hause geschickt und bauen deshalb Minusstunden auf, handelt es sich um eine Dienstfreistellung, die wie normale Arbeitszeit bezahlt werden muss. Einarbeiten müssen sie diese in der Regel nicht - schon gar nicht, wenn diese Minusstunden in der Kurzarbeit entstehen, bei der Arbeitnehmer ohnehin eine reduzierte Arbeitsverpflichtung gegenüber dem Arbeitgeber haben.

"Der Dienstgeber war leider nicht bereit, die offenen Ansprüche in Höhe von 3.500 Euro brutto nachzuzahlen. Dadurch blieb nur der Weg vor Gericht, um der Frau zu dem ihr zustehenden Geld zu verhelfen," sagt Preissl. Und: Hätte die Frau von Beginn ihrer Tätigkeit (also vor 2021) an, eigene Arbeitszeitaufzeichnungen geführt, wäre der Betrag noch höher ausgefallen!" Das Verfahren läuft noch.

Christian Farthofer stellt sich vor

Beim Pressegespräch zur Jahresbilanz war auch Christian Farthofer zu Gast. Der Schwarzenauer ist seit kurzem der neue AKNÖ Direktor-Stellvertreter. "Die Pandemie hat auch die Arbeitkammer in den vergangenen zwei Jahren schwer beschäftigt. Wir haben uns nicht zurückgezogen und versteckt, sondern waren weiterhin für die Arbeitnehmer da", freut er sich.

Insgesamt erkämpfte die AK in Niederösterreich im letzten Jahr 38,4 Millionen Euro für Betroffene. Knapp 153.000 Arbeitnehmer nahmen die Hilfe der AK in Anspruch. "In den meisten Fällen genügt ein Anruf, um Dinge abzuklären, aber natürlich mussten wir auch ab und an den Gerichtsweg beschreiten, um zustehendes Geahlt oder Lohn einzufordern" so Farthofer. Da sich in der Pandemie-Zeit die Regeln für Kurzarbeit bzw. Verordnungen schnell geändert haben, hat sich ein direkter Draht zu den Betrieben bewährt, um Unklarheiten zu klären.

Hilfe beim Energiebonus

Abschließend betonte auch Kammerrat Werner Müller die Wichtigkeit es Dialogs mit den Unternehmen im Bezirk, um Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen. Außerdem bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit von AK, ÖGB und Betriebsräten und versicherte den AK-Mitgliedern Hilfe bei Anträgen zum neuen Energiebonus. Kammerrat Andreas Hitz forderte außerdem eine Kilometergeld-Erhöhung auf 50 Cent pro Kilometer und eine deutliche Entlastung der Arbeitnehmer hinsichtlich der expoldierenden Energiekosten. "Die Regierung hat Handlungsbedarf, sie muss jetzt ihren Job machen oder Neuwahlen ermöglichen," so Hitz.

Leistungsbilanz 2021 im Bezirk Gmünd

Bearbeitete Anfragen: 8.358
Konkrete Beratungen: 3.364
Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 590.788 Euro
Davon Insolvenzvertretung: 9.560 Euro
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 868.171 Euro

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