Förderstrategie für Frauen
AMS unterstützt beim Job-Neustart
Barbara Malli absolviert im Rahmen des FiT-Programms des AMS die Lehre als Bautechnische Zeichnerin bei Elk.
BEZIRK GMÜND. "Der positive Trend am Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort, nun gilt es, diesen Aufwärtstrend weiterhin zu nutzen", erklärt der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Harald Resch. Im August konnte die Anzahl der beim AMS Gmünd arbeitslos gemeldeten Personen sogar um 19,7% unter das Vorkrisenniveau von 2019 gesenkt werden.
Laut Resch profitieren alle Jobsuchenden in der Region vom Wirtschaftsaufschwung, obwohl geschlechtsspezifische Unterschiede festzustellen sind: "Frauen konnten den positiven Trend am Arbeitsmarkt etwas stärker nutzen als Männer. So reduzierte sich die Anzahl der beim AMS Gmünd arbeitslos gemeldeten Frauen im August im Vergleich zum Vorjahr um 21,4%, bei Männern um 18,1%“, ergänzt der AMS Gmünd-Chef.
AMS-Förderstrategie für Frauen
Insgesamt sind Frauen am Arbeitsmarkt nach wie vor schlechter positioniert als Männer. Dieser Trend wurde zu Beginn der Corona-Krise noch verstärkt, da Frauen überdurchschnittlich oft ihren Arbeitsplatz verloren. "Trotz der positiven Entwicklung der letzten Monate lag die Arbeitslosenquote von Frauen im Bezirk Gmünd immer noch um 0,6%-Punkte über der bei Männern", so Resch.
Frauen sind darüber hinaus überdurchschnittlich oft in Teilzeit und in niedrig entlohnten Wirtschaftszweigen beschäftigt – mit erheblichen Auswirkungen auf den Arbeitslosengeldbezug bei Jobverlust und geringeren Pensionszahlungen im Alter. Selbst bei Vollzeitbeschäftigung liegt das Jahresbruttoentgelt von Frauen um 14% unter dem der Männer. Deswegen hat das AMS seit Jahren das Ziel, Frauen in Relation stärker zu fördern als Männer, um die Benachteiligung am Arbeitsmarkt zu reduzieren.
Frauen, die nach der Kinderbetreuung wieder in die Berufswelt zurückkehren möchten, stehen besonders im Fokus des AMS. Ende August zählten 19,9% der im Bezirk Gmünd arbeitslos gemeldeten Frauen zu dieser Personengruppe. "Frauen, die nach der Babypause den beruflichen Wiedereinstieg starten, stehen vor besonderen Herausforderungen. Deswegen halten die AMS-Berater für Frauen nach der Karenz besondere Angebote bereit und informieren über Chancen auf dem Arbeitsmarkt und Möglichkeiten der Kinderbetreuung", erklärt Resch.
FiT-Programm
Das FiT-Programm "Frauen in Handwerk und Technik" ist ein zentrales Förderelement des AMS, um Frauen eine berufliche Neuorientierung zu ermöglichen. In den Arbeitsmarktbezirken des Waldviertels sind seit Jahresbeginn 92 Frauen in einem der vier NÖ FiT-Zentren informiert, beraten und qualifiziert worden, 21 haben bereits die Ausbildung in einem der über 100 handwerklich-technischen FiT-Berufe begonnen.
Eine von ihnen ist die 33-jährige Barbara Malli, die den Schritt zur beruflichen Neuorientierung gewagt hat und das Beratungsangebot des AMS nutzte. Durch die Frauenberatung kam sie in das FiT-Programm. "Hier hat sich sehr schnell der Ausbildungswunsch zur Bautechnischen Zeichnerin herauskristallisiert, und darauf haben wir aufgebaut", erzählt Malli. Am 1. März 2021 hat sie schließlich ihre verkürzte zweijährige Lehre als Bautechnische Zeichnerin beim Unternehmen Elk Fertighaus GmbH in Schrems gestartet und seitdem haben weitere Frauen aus dem FiT Programm bei ELK begonnen.
Dabei trägt das AMS die Lebenserhaltungskosten der Auszubildenden. Das System ist dasselbe wie bei jeder Lehre – mit Praxis im Betrieb, Berufsschulbesuch und Lehrabschlussprüfung. Ihre Kinder weiß Barbara Malli in einer Betreuungseinrichtung bestens betreut. Auch hier unterstützt das AMS mit einer Kinderbetreuungsbeihilfe.
Verstärkung im AMS Gmünd
Im AMS Gmünd verstärkt außerdem Ewald Semper seit 1. September das Team des Service für Unternehmen und ist neben Karina Breunhölder-Neulinger Ansprechpartner für alle Unternehmen im Bezirk.
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