WB-Stellenmonitor
Gmünder Unternehmen suchen händeringend nach Mitarbeitern
Laut dem Wirtschaftsbund-Stellenmonitor suchen Unternehmen im Bezirk Gmünd aktuell 426 Mitarbeiter. WBNÖ-Direktor Harald Servus fordert rasche Maßnahmen am Arbeitsmarkt, um dem massiven Mitarbeitermangel entgegenzuwirken.
BEZIRK GMÜND. Der Wirtschaftsbund-Stellenmonitor weist im September für den Bezirk Gmünd nach wie vor eine hohe Zahl an offenen Stellen aus. "Zusätzlich zu der enormen Belastung durch die hohen Energiepreise kämpfen die Unternehmen im Bezirk weiterhin stark mit einem Mangel an Arbeitskräften", sagt WBNÖ-Direktor Harald Servus. Dieser habe sich trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen kaum abgeschwächt. Es brauche daher dringend Maßnahmen am Arbeitsmarkt, um mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen.
Nicht alle Stellen beim AMS gemeldet
Während dem AMS Niederösterreich aktuell 337 freie Arbeitsstellen im Bezirk Gmünd aufliegen, suchen die Unternehmen im Bezirk laut WB-Stellenmonitor 426 Mitarbeiter. "Dieser Unterschied ergibt sich daraus, dass nicht alle offenen Stellen beim AMS gemeldet werden, sondern die Unternehmen sich auch selbst auf Mitarbeitersuche machen", erklärt Servus. Dem gegenüber stünden aktuell 654 gemeldete arbeitslose Personen im Bezirk.
Am meisten betroffen vom Arbeitskräftemangel sind in Gmünd Handel, Logistik und Verkehr mit 84 offenen Stellen. Auf Platz zwei rangieren Soziales, Gesundheit und Schönheitspflege mit 75 Jobangeboten, gefolgt von den Bereichen Bau, Baunebengewerbe, Holz und Gebäudetechnik mit 65 offenen Stellen.
Arbeitskräfte aus Drittstaaten
"Die vielen unbesetzten Arbeitsstellen verhindern, dass unsere Unternehmen uneingeschränkt arbeiten können. Die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft müssen daher jetzt dringend vorgenommen werden", sagt Servus.
Mit der Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte sei bereits ein erster wichtiger Schritt gesetzt worden. Denn ohne qualifizierten Zuzug aus Drittstaaten werde es nicht gehen. Das Land Niederösterreich leiste zudem mit dem NÖ Betreuungspaket einen weiteren Beitrag, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern und damit auch den Arbeitskräftemangel zu lindern.
Darüber hinaus brauche es aber weitere Maßnahmen, um eine Trendwende einzuleiten:
"Konkret müssen die Zumutbarkeitsregeln gelockert, geringfügige Zuverdienstmöglichkeiten abgeschafft und ein degressives Arbeitslosengeld eingeführt werden", fordert Servus.
Zudem müsse man mehr Fokus auf die Ausbildung legen und Anreize schaffen, um Teilzeitstunden aufzustocken und um pensionierte Menschen weiter in den Arbeitsprozess einzubinden.
Über den WB-Stellenmonitor
Mit dem Wirtschaftsbund-Stellenmonitor erhebt der Wirtschaftsbund Österreich gemeinsam mit einem IT-Partner monatlich alle Online-Stellenausschreibungen in Österreich, in den Bundesländern sowie auf Bezirksebene. Dieser offenbart, dass die beim AMS gemeldeten Stellen den realen Arbeitskräftebedarf in Niederösterreich nicht zur Gänze widerspiegeln. Durch die eindeutige Identifizierung der Anzeigen wird bei der Erstellung des WB-Stellenmonitors eine doppelte Zählung ausgeschlossen.
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