Lehre
Kampf um junge Fachkräfte
Im Bezirk Gmünd gibt es derzeit sechsmal so viele offene Lehrstellen wie Lehrstellensuchende.
BEZIRK GMÜND. Viele Unternehmen beklagen, keine passenden Lehrlinge zu bekommen, Angebot und Nachfrage klaffen auseinander. Am Lehrstellenmarkt im Bezirk Gmünd zeigt sich aktuell folgendes Bild: "Es gibt 78 freie Lehrstellen, wovon 37 sofort verfügbar und 41 bereits für das nächste Jahr sind", informiert Gmünds AMS-Chef Harald Resch. Demgegenüber stehen zwölf Lehrstellensuchende. "Wir haben vor allem im Bau und Baunebengewerbe viele offene Lehrstellen", erklärt Resch. Circa 25 freie Stellen gibt es im Bereich Handwerk – Elektrotechniker, Tischler, Zimmerer et cetera. In der Gastronomie sind es elf, jeweils fünf im Handel und in der Produktion, wobei hier der Beruf Bäcker bzw. Konditor klassisch ist.
Negative Geburtenbilanz
Einen Grund für das Ungleichgewicht zwischen Anzahl der Lehrstellensuchenden und offenem Lehrstellenangebot sieht Kurt Steinbauer vom AMS Zwettl in der demografischen Entwicklung: "Es gibt einfach zu wenig bzw. deutlich weniger Jugendliche als noch vor zehn bzw. 15 Jahren, um den Lehrlingsbedarf der Unternehmen zu decken. Und diese geringere Anzahl an Jugendlichen verteilt sich neben der Lehrausbildung auch auf andere Ausbildungswege, wie beispielsweise schulische Ausbildungen."
Das AMS setzt mit verschiedenen Programmen, wie dem AMS-Lehrstellenförderungsangebot, Impulse, um dem Lehrlingsmangel und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Viele Unternehmen bieten ihren Lehrlingen auch besondere "Goodies", wie höhere Lehrlingsentschädigung, Führerscheinkosten-Zuschuss und Prämien für gute Leistungen.
Zukunftsthema Digitalisierung
Es gibt heute fast keinen Lehrberuf, wo die Digitalisierung nicht Einzug gehalten hat. Ein erfolgreicher Lehrlingsausbildner ist die Bezirkshauptmannschaft Gmünd, welche derzeit fünf Lehrlinge zu Verwaltungsassistenten ausgebildet.
Mehr dazu lesen Sie auf: Fünf Lehrlinge in der BH Gmünd in Ausbildung
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