Margit Göll: Die Region muss an einem Strang ziehen!
ÖVP-LAbg. Margit Göll fordert, dass dem Bezirk Gmünd nicht nur genommen, sondern etwas zurück gegeben wird.
BEZIRK GMÜND (eju). Die neue VP-Landtagsabgeordnete Margit Göll hat klare Pläne und Ziele und zeigt sich auch mutig und kampfbereit für die Region. Sie sprach mit den Bezirksblättern darüber.
BEZIRKSBLÄTTER: Kaum im Amt, legen Sie sich schon punkto Franz-Josefs-Bahn-Ausbau mit Amtskollegen und dem Land NÖ an. Darf man weiterhin auf solches Engagement hoffen?
GÖLL: "Auf alle Fälle. Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen, damit im Waldviertel nicht immer nur etwas weggenommen wird, sondern auch wieder etwas herkommt. Und das kann nur passieren, wenn wir eine gut ausgebaute Straße und Schiene haben. Mir ist erst nach einem Gespräch mit einem Wien-Pendler bewusst geworden, was diese Menschen täglich auf sich nehmen, weil sie die Lebensqualität hier schätzen, aber in Wien arbeiten. So ein Pendler sitzt täglich vier Stunden im Zug und muss Zeit gewinnen für daheim, seine Pendelzeit muss nutzbar sein, entweder zum Schlafen oder zum Arbeiten. Es muss auf uns hier oben endlich einmal Rücksicht genommen werden. Die Reisedauer nach Wien muss verringert werden."
Wo sehen Sie Chancen für das Waldviertel?
"Beim flächendeckenden Breitband-Ausbau. Die Arbeitswelt verändert sich ständig. Es wird künftig viel mehr Jobs geben, die von daheim aus erledigt werden können und wo man z.B. nur mehr einmal pro Woche ins Büro fahren muss. Im Bereich Gesundheit und Pflege wird es einen ständig steigenden Bedarf geben. Auch im Bildungswesen wird sich einiges ändern. Die Überlegung, welchen Bildungszweig könnten wir bekommen, ist wichtig, anstatt immer nur darüber zu jammern, was weggenommen wurde."
Was könnten wir denn bekommen?
"Das Waldviertel hat sich im Gesundheitssektor einen Namen gemacht. Es wird mehr Angebote Richtung älterer Menschen brauchen. Eine Ausbildungsstätte für alle Pflegeberufe, Physiotherapie, Logopädie oder Ergotherapie beispielsweise. Es soll nicht alles nur in Krems und St. Pölten sein."
Was würden Sie sich punkto Straßenausbau wünschen?
"Die Anbindung zwischen Zwettl und dem Gmünder Raum ist erst für 2025 geplant. Ich war bei DI Prachersdorfer, dem neuen NÖ Verkehrsplaner, um mir eine Übersicht zu verschaffen. Es gibt eine Studie über eine gut ausgebaute Strecke von Zwettl über Jagenbach nach Weitra, aber es muss auch eine Anbindung von Zwettl in den Wirtschaftsraum Gmünd-Schrems geben."
Ist die Gyn-Schließung noch abzuwenden?
"Ich bin nicht sicher. Man muss die Sorgen der Menschen aus den oberen Regionen ernst nehmen. Ich werde den Landeshauptmann noch persönlich darauf ansprechen. Außerdem ist jeder einzelne Arbeitsplatz bei uns wertvoll und es ist eine Katastrophe, wenn er wegkommt."
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