Klinikum Wels-Grieskirchen
Wenn Mensch und Roboter gemeinsam operieren

Das Zentrum für Robotische Medizin bietet moderne interdisziplinäre robotische Diagnostik und Therapie. | Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
  • Das Zentrum für Robotische Medizin bietet moderne interdisziplinäre robotische Diagnostik und Therapie.
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Bereits mehr als 600 Eingriffe und Untersuchungen werden jährlich am Klinikum Wels-Grieskirchen roboterassistiert durchgeführt.

BEZIRKE. Der Clou bei der Arbeit mit Robotern im Klinikum: Gesundes Gewebe wird geschont, der Heilungsprozess ist kürzer. Wels gilt in Oberösterreich als Vorreiter in der roboterassistierten Medizin. Als einer der wenigen Standorte bietet das Klinikum die Roboterchirurgie fächerübergreifend im Zentrum für Robotische Medizin an.

Roboter-Doktor in der Chirurgie

Drei Einsatzgebiete, in denen roboterunterstützte Technologie bereits regelmäßig zur Anwendung kommt, sind beispielsweise Chirurgie, Gynäkologie und Urologie. In der Allgemeinen Chirurgie stellen roboterassistierte Eingriffe eine Weiterentwicklung der minimalinvasiven Technik dar. „Vorteilhaft ist der Einsatz des Da-Vinci-Roboters vor allem in Grenzbereichen, wo wenig Platz ist, zum Beispiel in der Rektumchirurgie“, erklärt Josef Preisinger, Oberarzt an der Chirurgie II am Klinikum Wels-Grieskirchen.

Um sich im Operationsgebiet optimal zurechtzufinden, erhält der Chirurg 3D-Aufnahmen aus dem Körper in HD. „Wenn ich auf kleinem Raum eine onkologische Operation, etwa bei Mastdarmkrebs, durchführen will und alle Strukturen schonen möchte, dann ist der Roboter das richtige Medium. Mit seinen abwinkelbaren Instrumenten kommt man auf kleinstem Raum fast überall hin und kann den Eingriff auf diese Weise besser durchführen, als wenn man mit der konventionellen Laparoskopie mit den geraden Instrumenten operiert." Auch an schwer erreichbaren Stellen seien so präzise und gewebeschonende Schnitte möglich.

Robo-Hilfe bei Gebärmutterkörperkrebs

In der Gynäkologie wird Roboterchirurgie in der Onkologie, bei der Entfernung von Endometriose-Herden und in der Uro-Gynäkologie bei Senkungszuständen angewendet. In der Therapie des Gebärmutterkörperkrebses kommen roboterunterstützte Eingriffe mit einem zusätzlichen Nutzen zum Einsatz: Die Verwendung des Da-Vinci-Roboters ermöglicht durch eine 3D-Infrarotkamera ein präzises Aufspüren des Wächterlymphknotens.

Im Bereich der urologischen Erkrankungen bieten roboterunterstützte Systeme vor allem in der Behandlung von Prostataerkrankungen entscheidende Vorteile. "Dies funktioniert mittels Injektion von ICG, also Indocyaningrün, und wird bei uns am Klinikum bereits regelmäßig eingesetzt“, erklärt Klaus
Reisenberger, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Über den Gebärmutterhals wandert der
fluoreszierende Farbstoff über die Lymphbahnen zu den sogenannten
Wächterlymphknoten, welche dann selektiv entfernt werden können.“

ICG bietet im Vergleich zu früher eingesetzten radioaktiven Substanzen
wesentliche Vorteile, zum Beispiel in der Verträglichkeit oder in der
eindeutigen Visualisierung. „Für den Nachweis der Fluoreszenz im Gewebe
ist ein spezielles Kamerasystem erforderlich – die hochempfindliche
Technik des Roboters überträgt die Einfärbungen aus dem Körperinneren.
So kann zielsicher der Wächterlymphknoten aufgespürt und entfernt
werden, was für die Patientin wesentlich schonender ist als die
operative Entfernung vieler Lymphknoten“, so Reisenberger.

Vorteile in der Behandlung

Im Bereich der urologischen Erkrankungen bieten roboterunterstützte Systeme vor allem in der Behandlung von Prostataerkrankungen entscheidende Vorteile. Schon in der Diagnostik findet sich Hightech. „Die MRT-Ultraschall-fusionierte robotische Prostatabiopsie zeigt nicht nur auf, wo sich verdächtige Zellen befinden, sondern auch, ob sie sich auffällig verhalten“, erklärt der Welser Urologieprimar und Spezialist für Uroonkologie Alexandre Pelzer.

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