Laudato Si, die Umweltenzyklika

Dipl.-Ing. Adolf Staufer (Molln) beim Vortrag
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Der 260. Energiestammtisch, der wieder im Gasthaus Tankstelle Friedl am Schallerbacherberg stattfand, stand unter dem Zeichen der Deutung der Umweltenzyklika des Papstes Franziskus. Dipl.-Ing. Adolf Staufer verdeutlichte, dass diese Enzyklika von ihrem Inhalt her, eine Ergänzung zu allen derzeitig vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnissen, das exponentielles Wachstum und der damit verbundene Lebensstil schon im 21 Jahrhundert zu einem katastrophalen Zusammenbruch des Öko- und Gesellschaftssystems führen würden. Die Enzyklika ist keinesfalls nur eine an die Katholiken gerichtete Glaubensbotschaft, sondern es ist vielmehr das Bemühen zu erkennen, die Ursachen und Auswirkungen der ökologischen Krise auf die verschiedenen Lebensbereiche einfach zu erklären und in ihrem ganzheitlichen Zusammenhang darzustellen. Nicht nur die Politik müsste vieles ändern, sondern auch die Bürger selber müssten eine neue moralische Haltung und freiwilligen Verzicht im Interesse der Gemeinschaft und der Zukunft entwickeln. Er stellte dar, dass das Ungleichgewicht bei der Ausbeutung und die Verknappung der natürlichen Ressourcen wie Kohle, Gas und Erdöl, der exzessive Reichtum einzelner, eine ausufernde Finanzwirtschaft, das Bevölkerungswachstum, die Luft-und die Umweltverschmutzung sowie auch die Ernährungsproblematik und die Armut vieler zu existentiellen Umweltproblemen führen muss und wird. Und dies ist letztlich auch dem Papst bewusst und er spricht alle diese Probleme in seinem Buch an. Dipl.-Ing. Staufer meinte, „dass die angeführten Probleme systemimmanent seien und letztlich vom Einzelnen nicht beeinflusst werden könnten. Eine Behebung könnte nur durch politische Entscheidungen und deren Durchsetzung erfolgen.“ Der Papst selber betont das Gemeinwohl und meint, dass dabei auch die zukünftigen Generationen mit einbezogen werden müssten. „Ohne eine Solidarität zwischen den Generationen kann von nachhaltiger Entwicklung keine Rede mehr sein“. Der Papst betont also als Gegenpol zu dem derzeitigen Egoismus des Einzelnen die Liebe zum Nächsten. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ stellt letztlich das Gebot für das Bemühen um Gerechtigkeit und somit die Grundlage für das Gemeinwohl dar. Wie schon Prof. Robert T. Watson betonte, steht uns eine Welt bevor, in der keiner leben will, „wenn wir darauf bestehen, weiter zu machen wie bisher.“ Seiner Meinung nach würde sich in 50 Jahren die Weltbevölkerung nicht mehr ernähren lassen, wenn die Umweltzerstörung weiter zunehmen würde und die Kluft zwischen Arm und Reich noch größer werden würde. Was wäre also zu tun? Dies fragt sich letztlich auch der Papst in seiner Enzyklika. Der Papst fordert in seinem Buch eine Ökologische Erziehung und Spiritualität. Dabei betont er, dass wir alle auf einen anderen Lebensstil setzen sollten und es eine ökologische Umkehr geben müsste. Des Weiteren weist er darauf hin, dass sich die Menschheit ändern müsste. Er kritisiert, dass das Bewusstsein des gemeinsamen Ursprungs, einer wechselseitigen Zugehörigkeit und einer von allen geteilten Zukunft fehlen. Seiner Meinung nach ist es Sache der Politik und der verschiedenen Vereinigungen, sich um eine Sensibilisierung der Bevölkerung zu kümmern. Dipl.-Ing. Staufer sagte zum Abschluss, wie er dies deuten würde. Er erklärte, dass wir uns alle um eine nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energiequellen bemühen müssten, wir unserer moralischen Verantwortung bezüglich der Nutzung der vorhandenen Ressourcen klar werden müssten, wir uns um eine gerechtere Verteilung des vorhandenen Reichtums bemühen müssten, wir darüber nachdenken sollten, ob wir weiterhin einen hohen Aufwand zur Befriedigung unserer materiellen Bedürfnisse betreiben wollen und wir uns fragen müssten, ob die in unserem Bildungssystem vermittelten Bildungsinhalte geeignet sind, das Problembewusstsein für ein nachhaltiges Leben zu fördern. Wenn wir also nicht sofort und konsequent handeln, riskieren wir eine Bruchlandung im postfossilen Zeitalter. Den hohen Preis für unser Fehlverhalten zahlen zwar nicht wir, aber letztlich unsere Kinder und Enkelkinder. Papst Franziskus schließt die Enzyklika mit einem Gebet ab. Es soll den einzelnen anregen, darüber nachzudenken, ob er nicht selber etwas zu den angestrebten Änderungen mit beitragen kann.

Dipl.-Ing. Adolf Staufer (Molln) beim Vortrag
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