Tipps zum Schulbeginn
"Angstgefühl ist kein Anlass zur Sorge"

Am 12. September ist Schulbeginn in Oberösterreich. Damit die Vorfreude überwiegt, geben Experten wertvolle Tipps. | Foto: Verkhovetskiy/panthermedia
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  • Am 12. September ist Schulbeginn in Oberösterreich. Damit die Vorfreude überwiegt, geben Experten wertvolle Tipps.
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Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt, steht ein neues Schuljahr vor der Tür. Wie kann der Schulstart sorgenfrei gelingen? Johanna Schrems, Lehrerin an der Volksschule Kallham, und Schulpsychologin Heike Krennmair geben Tipps.

GRIESKIRCHEN & EFERDING. In wenigen Tagen heißt es für Hunderte Kinder in der Region Grieskirchen und Eferding: Hefte, Bücher sowie Stifte einpacken und ab in die Schule. Das löst viele Emotionen aus, wie Schulpsychologin Heike Krennmair weiß: "Bei manchen Kindern Freude und Neugier, andere erleben eher Unsicherheit und Angst." Auch Traurigkeit und Wut sind möglich – insbesondere bei Schülern, die sich von Freunden oder Lehrern verabschieden mussten. Anlass zur Sorge sei das nicht, versichert Krennmair und betont: Unterstützung von Bezugspersonen ist dann nötig.

"Allein schon das Benennen und Nicht-Allein-Bleiben mit angstauslösenden Gefühlen sind gute Möglichkeiten zur Distanzierung und Beruhigung"

, erläutert die Schulpsychologin. Gefühle anerkennen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten entwickeln – so können Eltern ihre Kinder unterstützen.

Jedes Kind freut sich auf die Schule

Sätze wie "Jetzt beginnt der Ernst des Lebens" oder "Als Schulkind kannst du dann aber nicht mehr so träumen" vor der Einschulung sind hingegen kontraproduktiv, mahnt Johanna Schrems, Lehrerin an der Volksschule Kallham. "Ich konnte in den letzten Jahren beobachten, dass sich so gut wie jedes Kind grundsätzlich auf die Schule freut. Es ist wichtig, dass zu Hause positiv über die Schule gesprochen wird", sagt sie. Doch wie können Eltern auf die Schule vorbereiten?

"Wichtig ist, dem Kind zu erklären, dass mit Beginn der Schulzeit neue Alltagsstrukturen den Tag bestimmen werden"

, so Schrems. Dazu kann bereits vor Schuleintritt etwa ein Platz zum Lernen geschaffen oder der Schulweg gemeinsam erkundet werden (siehe "Zur Sache" am Ende des Textes).

Dem Unterricht nicht vorgreifen

"Denn Informationen, Klarheit und Rituale vermitteln Sicherheit", ergänzt Krennmair. Orientierung gebe auch, sich mit dem Schulstoff vertraut zu machen und für kommendes Schuljahr realistische Ziele zu setzen. Anders verhält es sich bei Schulanfängern: Eltern sollten dem Unterricht nicht vorgreifen, es brauche vor Schulbeginn auch keine zusätzlichen Lernmaterialien für zu Hause, betont Schrems. "Die Schule ist dafür da, dass dem Kind der Lernstoff sinnvoll vermittelt wird. Es sollte die Chance haben, den Stoff im Unterricht selbst zu erlernen und seine eigenen Lerntechniken und Strategien zu entwickeln", rät die Lehrerin.

Es darf auch ruckeln

Ein positiver Umgang mit Fehlern und das Vermeiden von Leistungsdruck nimmt sowohl Erstklässlern als auch fortgeschrittenen Schülern Sorgen, wissen die Expertinnen. "Auch Geschichten der Eltern, mit welchen Ängsten sie zu kämpfen hatten und wie sie sie überwunden haben, ermöglichen es, Vertrauen und Sicherheit zu vermitteln", erklärt Krennmair. Eltern von Erstklässlern können darauf vertrauen, dass das Kind mit der Einschulung über sich hinauswachsen wird, meint Schrems.

"Schließlich sagte auch Pippi Langstrumpf: ‚Es ruckelt immer ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet.'"

Zur Sache
Das Üben des Schulwegs kann Leben retten. Folgende Tipps gibt es für Eltern:

  • Gemeinsam den sichersten Weg verbindlich festlegen
  • Gefahrenquellen, etwa Abbieger bei Ampeln, gemeinsam aufspüren
  • Vorzeigen, wie man sich richtig auf der Straße verhält – insbesondere beim Überqueren, bei Ampeln, auf dem Zebrastreifen oder bei Ein- und Ausfahrten
  • Auf gute Sichtbarkeit durch Kinderwarnwesten oder Reflektoren achten
  • Erklären, warum gewisse Verkehrssituationen gefährlich sind
  • Kinder lernen am effektivsten durch Lob bei richtigem Verhalten, nicht durch Schimpfen bei Fehlern
  • Taxiservice von Eltern ist gut gemeint, aber oft kontraproduktiv: Es führt teils zu Verkehrschaos vor der Schule und erhöht das Risiko für Schulkinder
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