Einbrüche in den Bezirken

Bei Dämmerung sicher bleiben

Wenn es wieder früher dunkel wird, steigt die Anzahl der Einbrüche. Das ist aber kein Grund zur Unruhe.

GRIESKIRCHEN & EFERDING. So versichert zumindest Christian Stemmer, Bezirkspolizeikommandant in Grieskirchen und Eferding: "Es besteht kein Grund zur Panik. Man sieht aber doch, dass die pandemiebedingte ruhigere Zeit vorbei ist." Während in Zeiten von Lockdown und Homeoffice nämlich ein deutlicher Rückgang der Kriminalfälle verzeichnet werden konnte, ist der Trend nun wieder ansteigend. Im September und Oktober des aktuellen Jahres gab es bereits neun Wohnhauseinbrüche – auch jahreszeitlich bedingt, wie Stemmer weiß: "Klassische Dämmerungseinbrüche kann man jedes Jahr im Herbst und Winter beobachten. Häuser, in denen zwischen 17 und 21 Uhr kein Licht brennt, sind dann bevorzugte Einbruchsobjekte." Obwohl Einbrüche bei Firmen häufiger als bei Privathäusern vorkommen, ist der Wohnhauseinbruch laut Stemmer ein besonders sensibles Thema. Denn durch den Eingriff in die Privatsphäre können sich Einbrüche auch psychologisch auswirken.

Spuren können aufklären

Präventiv ist die Polizei in dieser Zeit in Siedlungsgebieten auf Streife und kontrolliert verdächtige Personen und Fahrzeuge. Die Bitte an die Bevölkerung lautet: Wer etwas Verdächtiges bemerkt, soll so zeitnah wie möglich die Polizei informieren – etwa indem man das notierte Kennzeichen weitergibt. Ein Einbruch kann so unter Umständen verhindert werden. Die Aufklärungsquote ist dennoch gering, wie Stemmer berichtet. In rund 20 Prozent aller Einbrüche können die Täter ausgeforscht werden. "Deshalb legen wir viel Wert auf die Spurensicherung, denn so können Delikte oft im Nachhinein aufgeklärt werden", heißt es aus dem Bezirkspolizeikommando.
Wenn es zu einem Einbruch gekommen ist, sind Bewohner dazu angeraten, nicht in das Haus zu gehen und sofort die Polizei zu kontaktieren. "Man sollte keine Konfrontation mit dem Einbrecher oder gar eine mögliche Körperverletzung riskieren", mahnt Stemmer. Um einem Einbruch vorzubeugen, rät er: Bewegungsmelder und Lichtschalter mit Zeitschaltuhren kombinieren oder das Licht anlassen. Bei Abwesenheit die Nachbarn bitten, die Post täglich mitzunehmen und aufmerksam zu sein.

Nachfrage nach Alarmsystem steigt

Auch bauliche Maßnahmen, wie einbruchshemmende Türen und Fenster, oder die elektronische Absicherung durch eine Alarmanlage sind Möglichkeiten, sich zu schützen. Obwohl das nicht gerade billig ist, steigt die Zahl der Haushalte, die sich ein Sicherheitssystem zulegen, wie Hermann Wellinger von der ATW – Automation GmbH in Kallham berichtet. Der Betrieb ist seit rund sieben Jahren im Bereich Alarmanlagen tätig. "Die Nachfrage steigt, wenn die Leute von steigenden Einbruchszahlen hören", weiß Wellinger heute. Einbrüche seien laut ihm eine ganzjährige Thematik, vor allem dann, wenn Personen in Social-Media-Kanälen Fotos aus dem Urlaub teilen. Tendenziell setzen sich Junge jedoch kaum mit Sicherheitssystemen auseinander, vorwiegend werden Einfamilienhäuser im ländlichen Raum ausgestattet. Das Problem sei oft weniger der Diebstahl von Wertgegenständen als vielmehr der Vandalismus und die psychologischen Folgen, wie auch Wellinger meint. "Die Bewohner wollen schlicht die Sicherheit, etwa in der Nacht nicht überrascht zu werden", erklärt der Automatisierungstechniker.

Zur Sache
Die Kriminalprävention der Polizei gibt Tipps gegen Dämmerungseinbrüche. So schützen Sie sich insbesondere in den kommenden Monaten:

• Fenster schließen und Türen versperren, auch wenn man das Haus nur kurz verlässt.
• Täter sind auf schnelle Einbrüche aus und vermeiden Häuser, die bewohnt aussehen. Daher Zeitschaltuhren für Innen- und Außenbeleuchtung verwenden.
• Dafür sorgen, dass die Abwesenheit nicht erkennbar ist. Durch Einvernehmen mit Nachbarn, die etwa die Post aus dem Kasten holen, können Einbrüche verhindert werden.
• Augen und Ohren offen halten und Verdächtiges umgehend an die Polizei melden. Dabei wichtig: Nichts anfassen und auf diese Weise die Spurensicherung unterstützen.

Kommentar

Nicht alles muss "geteilt" werden
Nicht nur junge Menschen neigen oft dazu, unnötig viele private Details von sich in sozialen Medien wie Facebook oder Instagram für die vermeintlichen "Freunde" preiszugeben. Auch wenn die meisten gerne Urlaubsfotos der Freunde sehen und man dafür viele Likes erhält: Nach der Rückkehr von der Reise droht deswegen oft eine böse Überraschung für die Urlauber. Die online gestellte Information der eigenen Abwesenheit ist nämlich ein gefundenes Fressen für Einbrecher. Sollte es wirklich gar nicht ohne das Teilen von Urlaubsfotos gehen: Schalten Sie Ihr Profil zumindest auf Privatmodus und machen Sie die Inhalte nur für Freunde und Bekannte sichtbar, nicht für die gesamte Online-Welt. Immerhin ist die Gefahr eines Einbruchs selbst im ländlichen Grieskirchen und Eferding nicht zu unterschätzen.