Alfred Raab aus St. Thomas

"Der Nikolaus soll keine Angst machen"

Alfred Raab aus St. Thomas bei Waizenkirchen übernimmt seit über 25 Jahren die Rolle des Nikolaus.
 
SANKT THOMAS. Alle Jahre wieder erwarten leuchtende Kinderaugen am 6. Dezember den Nikolaus. Alfred Raab ist seit über zwei Jahrzehnten als Nikolaus-Darsteller unterwegs und stattet Privathaushalten, Kindergärten und Schulen Besuche ab. Der 49-Jährige engagiert sich schon seit Kindertagen in der Kirche und war auch von Beginn an bei der Nikolausschule der katholischen Jungschar mit dabei. "Da war von Anfang an die Linie, dass der Nikolaus ein Freund der Kinder sein soll", betont Raab. Die Nikolausbesuche werden von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich organisiert, in St. Thomas kümmert sich die Goldhaubengruppe darum. "Die Männer reissen sich jetzt nicht unbedingt um den Job, aber ich habe mittlerweile auch weitere Personen dazu bewegen können, die Nikolausschule zu besuchen und als Darsteller unterwegs zu sein", erzählt der Bankangestellte schmunzelnd. Momentan ist das Nikolaus-Team in St. Thomas zu dritt.

Schönes Familienereignis

Pro Nikolausbesuch wird in etwa eine Viertelstunde einberechnet. Nach einer kurzen Vorstellung wird gemeinsam gebetet und gesungen. "Ich frage auch gerne in die Runde, was sie vom Nikolaus wissen. Ich sage nicht direkt, dass ich der Nikolaus bin, sondern dass ich ihn darstelle", sagt der 49-Jährige. Abgeschlossen wird der Besuch dann mit den lang ersehnten Geschenken. Die Reaktionen der Kinder sind ganz unterschiedlich: "Manche freuen sich einfach nur, dass der Nikolaus da ist und genießen es, andere wollen am liebsten gleich das Geschenk bekommen", verrät der Bankangestellte. Krampusse kommen bei Raab nicht mit: "Allein die Erscheinung des Nikolaus ist für manche Kinder einschüchternd, ich habe damals bei meinen eigenen Kindern erlebt, was für eine Wirkung er haben kann." Insgesamt ist es Raab wichtig, dass der Nikolausbesuch ein positives Erlebnis für die Kinder ist. In den letzten Jahren hätte sich die Einstellung der Eltern dahingehend auch merklich verändert: "Der Nikolaus soll keine Angst machen oder eine Erziehungsmaßnahme sein. Sein Besuch soll einfach ein schönes Ereignis für die ganze Familie sein."

Nikolaus zu Pandemie-Zeiten

Während die Nikoläuse in anderen Gemeinden im vergangenen Jahr den Kindern teilweise Online-Besuche abgestattet haben, setzte der Nikolaus aus St. Thomas auf Abstandsregeln: "Wir sind nicht in die Häuser hinein gegangen. Das war aber auch sehr nett." Auch in diesem Jahr wird der Nikolaus-Besuch wieder mit ausreichend Abstand stattfinden müssen. Solange es ihm Freude bereitet, möchte Raab auch noch weiterhin in sein Nikolaus-Gewand schlüpfen: "Es gibt immer wieder neue Ideen, wie man es noch spannender für die Kinder gestalten kann, das macht schon Spaß."