Konkursverfahren
Die Flohmarkthalle lebt weiter
Bei der Flohmarkthalle in Eferding wurde Insolvenz angemeldet - dennoch geht es weiter für das Unternehmen.
EFERDING (gwz). "Insolvenz ist angemeldet worden, das stimmt", so Petra Domberger, die die Flohmarkthalle vor vier Jahren übernommen hat. Der Konkurs wurde über den Antrag eines Gläubigers eröffnet. Zur Ursache möchte sich Domberger nicht äußern. "Ich hätte am 11. Februar um 10.20 Uhr einen Gerichtstermin gehabt. Ich hatte aber den gelben Zettel nicht im Postkasten, wo ich mir den Brief bei der Post hätte abholen können. Somit wusste ich von dem Gerichtstermin nichts", erzählt sie. Kurz darauf erhielt sie einen Anruf von Michael Schausberger, einem Masseverwalter. Domberger wusste zu diesem Zeitpunkt noch nichts von der Insolvenzanmeldung. Um 11 Uhr war sie bei Schausberger in der Kanzlei, wo sie über ihre Lage informiert wurde. "Ich wusste absolut nicht, was Insolvenz heißt. Da ist eine Welt für mich zusammengebrochen", schildert sie. Der Masseverwalter teilte ihr mit, er würde ihr Budget ab sofort verwalten. Domberger machte einen Termin beim Gericht, wo sie ihre Situation mit dem gelben Zettel schilderte. "Es hieß, ich muss das mit dem Zettel beweisen. Das ist genau das Problem: Der Postangestellte wird kaum sagen, dass er das nicht reingeschmissen hat. Wenn ich es nicht beweisen kann, hab ich Pech gehabt. Den Beweis zu liefern wäre Variante Eins, dass ich rauskomme." Da Domberger mitten im Konkurs steht, ist es keine Option, die Schulden sofort zu bezahlen. Stattdessen entschied sie sich für einen Sanierungsplan, der nun eingereicht wurde. Dieser dient der Konkursaufhebung und läuft zwei Jahre lang. "Im Sanierungsplan steht, dass ich ihnen 20 Prozent von meiner Summe anbiete. Fünf Prozent zahl ich sofort, fünf Prozent in einem halben Jahr und so weiter."
Die Flohmarkthalle bleibt geöffnet
In einigen Zeitungen wurde von einer Schließung der Flohmarkthalle berichtet - die Wahrheit sieht aber anders aus: "Die Flohmarkthalle lebt weiter und geht nicht unter. Es geht zu hundert Prozent weiter." Durch die Berichterstattungen verlor die Flohmarkthalle einige Räumungs- und Übersiedlungsaufträge. "Als die Leute das in den Medien gelesen haben, war der Ansturm groß weil die Leute Angst hatten, die Flohmarkthalle zu verlieren. Die Leute wissen, dass wir sehr sozial sind und Leuten, die in Not geraten sind, auch wirklich helfen. Es haben viele Leute gesagt, es wäre so schade, wenn’s uns nicht mehr gibt. Jung und Alt. Schüler sagten: Wo gehen wir dann hin zum Kakao trinken? Unsere älteste Kundschaft ist 94 Jahre alt, Hauptschüler mit 12 oder 13 Jahren kommen zu uns", berichtet Domberger. Im Mai findet der erste Gerichtstermin zur Gläubigerversammlung statt. Einen Monat später wird entschieden, ob der Sanierungsplan durchgeht oder nicht.
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