"Die Industrie bestimmt die Landwirtschaft"

Josef Malzer sieht die Notwendigkeit, künftig von Mono- auf Polykulturen umzustellen.
  • Josef Malzer sieht die Notwendigkeit, künftig von Mono- auf Polykulturen umzustellen.
  • hochgeladen von Margit Koudelka

SCHLÜSSLBERG. Der Aussage "Den Mohn wird es in Oberösterreich ohne Neonicotinoidbeize nicht mehr geben" von Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (BezirksRundschau vom 20. Juni) kann Josef Malzer nicht viel abgewinnen.

BezirksRundschau: Kann man Ihrer Meinung nach auf Chemie in der Landwirtschaft verzichten?
Josef Malzer: Was hätten wir denn früher getan? Viele Flächen werden mit Monokulturen bewirtschaftet und diese werden von Kunstdünger ernährt. Die Natur hat das aber nicht vorgesehen. Solange wir Monokulturen auf den Feldern haben, braucht man die Chemie. Derzeit bestimmt die Industrie, wie die Landwirtschaft aussieht und es wird im Vorfeld mehr Energie eingesetzt, als Kalorien bei der Ernte herausschauen. Die Landwirte sind da hineinmanövriert worden. Das kann aber kein Dauerzustand sein.

Wie kann Landwirtschaft ohne Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel funktionieren?
Wir brauchen Mischfrüchte auf den Feldern, wie in der Natur. Verschiedene Pflanzen ergänzen sich gut. Viele Gärtner arbeiten schon so. Sie pflanzen Karotten neben Zwiebeln, weil die Zwiebel Karottenschädlinge abwehrt und die Erträge besser sind.
Wie könnte das konkret auf dem Feld aussehen?
In Österreich werden hauptsächlich Stärkeprodukte angebaut. Wir brauchen aber auch das Eiweiß. Das wird zum Beispiel in Form von Soja aus armen Ländern importiert – häufig genmanipuliert. Durch vermehrten Anbau von Ölfrüchten könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Man gewinnt man Öl – in erster Linie Speiseöl oder Traktorentreibstoff – und zum anderen dient der Presskuchen als wertvolles Eiweißfutter.

Was wäre so eine gute Kombination auf dem Feld?
Getreide und Leindotter zum Beispiel. Das eine ist ein Flach-, das andere ein Tiefwurzler und die beiden Pflanzen konkurrieren nicht miteinander. Der Leindotter beschattet zudem das Getreide. Dadurch erhöht sich der Klebergehalt und somit die Qualität des Getreides. Man kann die Pflanzen miteinander dreschen und die Leindottersamen zur Ölgewinnung nutzen. Allerdings müssten Mähdrescher mit entsprechenden Siebeinsätzen ausgestattet werden, um die Samen aufzufangen. So bleiben die Samen – auch die Unkrautsamen – auf dem Feld, und es wird wieder Gift eingesetzt um die Unkräuter zu eliminieren.

Sie haben vorhin die Energie angesprochen. Wie gehören Energie und Landwirtschaft zusammen?
Früher haben die Bauern auch schon Energie erzeugt. Zum Beispiel in Form von Futter für die Arbeitstiere, die den Pflug gezogen haben. Heute wäre das Biomasse zum Heizen, Ölpflanzenanbau für Traktorentreibstoff und in Form von Sonnenstrom und Heißwasser vom Hausdach.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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