Teuchtler Gin
"Die Kunst ist die richtige Kombination"
"Relativ fruchtig und ‚zitronig'": Der Peuerbacher Roman Scheuringer produziert seit 2020 seinen "Teuchtler Gin".
PEUERBACH. Es braut sich etwas in der Peuerbacher Ortschaft Teucht zusammen. Oder besser gesagt: Es wird eifrig gebrannt – nämlich Gin. Dahinter steckt Roman Scheuringer, der seit Herbst seinen "Teuchtler Gin" produziert. "Ich habe mit Arbeitskollegen gesprochen, die gerne Gin trinken. Sie wussten, dass ich eine kleine Brennerei habe und haben mich dann gefragt, ob es mich nicht interessieren würde", erklärt der Peuerbacher. Im Jänner 2020 unternahm er die ersten Versuche, die "ganz gut funktionierten". Herausgekommen ist der "Teuchtler Gin", benannt nach der Peuerbacher Ortschaft. Scheuringer, der hauptberuflich als Projektleiter arbeitet, hat immer mehr Abnehmer gefunden und entschloss sich, im Herbst die Ginbrennerei als Nebengewerbe anzumelden. "Das ist kein Großbetrieb. Familie und Freunde unterstützen mit allem, was man dafür braucht. Es ist ja nicht nur das Brennen allein; mehr als 50 Prozent ist Marketing."
Theorie und Praxis
Kurz zum Gin: Seine Hauptkomponente ist Wacholder. Hinzu kommen verschiedene Gewürze, die sogenannten Botanicals. "Die Kunst ist, die richtige Kombination aus den richtigen Zutaten zu finden. Sie müssen harmonisch abgestimmt sein", erklärt der Peuerbacher. Das gelingt einerseits durch Tests, andererseits durch die Theorie. "Man muss sich mit dem auch ein bisschen befassen und sich reinlesen. Ein Vorwissen ist unbedingt nötig." Das Brennen selbst ist für Scheuringer nichts Neues: Seit acht Jahren brennt er Schnaps als Hobby.
Das Auge trinkt mit
Elf Zutaten enthält der Teuchtler Gin. Die genaue Rezeptur behält jeder Brenner für sich, Scheuringer verrät zumindest: "Mein Gin ist relativ fruchtig und ‚zitronig‘. Kardamom kommt hervor. Der Ingwer gibt einen Hauch von Schärfe. Er eignet sich optimal für Gin Tonic, da er sehr dominant ist und nicht untergeht", so Scheuringer. "Mir war beim Entstehungsprozess sehr wichtig, dass es bio sein muss. Mein Gin trägt zwar kein Biosiegel, es kommen aber nur biologische Zutaten rein. Man muss auch stark auf die Qualität der Zutaten achten, damit die Qualität beim Brennen gleich bleibt." Wichtig ist dem Peuerbacher, kein 08/15-Produkt zu kreieren. Das gilt auch für die Verpackung, denn das Auge trinkt mit: "Das Produkt kann noch so gut sein – wenn das Etikett nicht schön ist, passt es nicht. Weil es eben auch viel verschenkt wird. Und bei einem Geschenk muss es auch etwas fürs Auge sein. Es muss einfach alles stimmig sein", ist Scheuringer überzeugt.
"Original" bleibt
Ideen für neue Geschmacksrichtungen hat er bereits: etwa mit Orange oder für die Weihnachtszeit Piment und in Richtung Lebkuchen. "Neben dem originalen Gin wird es alle paar Chargen einen mit wechselndem Geschmack geben. Aber das Hauptprodukt bleibt, denn meine Abnehmer sind begeistert. Die Rückmeldung dazu ist, bitte ja nichts an der Rezeptur zu ändern", versichert Scheuringer.
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