150.000 Euro Schaden
Dreister Paketdieb im Raum Grieskirchen überführt
800 Pakete im Wert von 150.000 Euro hat ein Zusteller im Bezirk Grieskirchen in einem Zeitraum von knapp zwei Jahren mitgehen lassen und verkauft – nun wurde er überführt. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft.
BEZIRK GRIESKIRCHEN. Immer wieder waren seit März 2020 Pakete im Raum Grieskirchen verschwunden – bis der posteigene Ausforschungsdienst eine interne Überwachung in die Wege leitete. Im Jänner 2022 konnte schließlich ein als Pakettransporteur tätiger 45-jähriger Österreicher im Bezirk Grieskirchen damit in Verbindung gebracht werden. "Das wahre Ausmaß zeigte sich dann erst bei den Ermittlungen", so erzählt Rudolf Frühwirth, Leiter der Diebstahlsgruppe im Landeskriminalamt. Ganze 800 Pakete im Wert von 150.000 Euro hatte der Mann abgezweigt, 500 davon konnten bei einer Hausdurchsuchung sichergestellt werden.
Mann verkaufte gestohlene Ware
Vorwiegend handelte es sich bei den Paketen um Retourwaren, die die Firmen in vielen Fällen bereits rückerstattet hatten und den Bestellern somit nicht mehr in Rechnung gestellt wurden. Außerdem sei Retourware generell schwieriger nachzuverfolgen, so berichtet Frühwirth. Die Waren reichten von Fernsehgeräten über Kaffeemaschinen bis hin zu Kleidungsstücken.
Doch beim Diebstahl alleine blieb es nicht: Der dreiste Paketzusteller verkaufte das Diebesgut auf verschiedensten Wegen, auch auf Internetplattformen. Wieviel Geld er sich dadurch aneignen konnte, sei laut Frühwirth noch nicht vollständig geklärt.
Drei Jahre ins Gefängnis
Durch die Sicherstellung von rund 500 Paketen konnte ein erheblicher Teil des Schadens zwar wiedergutgemacht und die Waren den geschädigten Firmen übergeben werden, so informieren die Beamten nach Abschluss der Ermittlungen. Dem 45-Jährigen, der geständig ist, drohen allerdings bis zu drei Jahre Haft. Über das genaue Strafausmaß wird die Staatsanwalt entscheiden.
Mehr Pakete, mehr Verbrechen
Für die Polizei stellen Paketdiebstähle und Bestellbetrügereien ein zunehmendes Problem dar, erzählt Frühwirth. „Denn aufgrund der Menge der Pakete, die sich während der Pandemie vervielfacht hat, passieren immer mehr Straftaten in diesem Bereich“, weiß er. Eine gestiegene Anzahl solcher Delikte sei in den vergangenen zwei Jahren bei der Polizei aufgeschlagen, die Dunkelziffer liege seinen Schätzungen zufolge noch viel höher. „Dabei haben Fälle wie dieser aber immer auch etwas Gutes an sich, weil dadurch Systemmängel erkannt und verbessert werden können“, sagt Frühwirth.
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