Ukraine-Krieg
Eine große Welle der Solidarität in Grieskirchen & Eferding

- Johanna Gruber, 21-jährige Studentin aus Hartkirchen, startete eine Privatinitiative für die Menschen in der Ukraine.
- Foto: Gruber
- hochgeladen von Valentin Berghammer
Viele Menschen in der Region zeigen ein großes Herz und unterstützen aktuell Menschen in der Ukraine.
GRIESKIRCHEN & EFERDING. Seit Ende Februar herrscht in der Ukraine Krieg. Viele Menschen befinden sich auf der Flucht und in Not. Sie sind auf der Suche nach Hilfe. Genau diese bietet zum Beispiel Johanna Gruber aus Hartkirchen. Die 21-jährige Lehramtsstudentin organisierte eine Spendensammlung für die Ukraine-Hilfe in Marchtrenk. "Ich möchte später einmal Geschichte lehren und sehe daher eine gewisse Verantwortung, den unschuldigen Menschen in der Ukraine zu helfen", erklärt Gruber. Die Hartkirchnerin startete kurzerhand unter dem Titel "Hartkirchen für die Ukraine" einen Aufruf auf Facebook. Er fand in kurzer Zeit großen Anklang, wie Gruber erzählt: "Der Ansturm war enorm. Durchschnittlich haben mich 15 Personen am Tag angerufen, die spenden und helfen wollten." Große Unterstützung erhielt sie zudem von ihrem Vater Gerhard.
"Der Papa sagt immer, man könne alles zurückgeben, was man im Leben bekommt. So bin ich groß geworden, und deswegen wollen wir auch helfen", erzählt Gruber.
Vergangenen Freitag nahmen Vater und Tochter die Sachgegenstände zu Hause in Hartkirchen entgegen. Insgesamt konnten drei Autos plus Anhänger mit Sachspenden gefüllt und nach Marchtrenk gebracht werden. Die Freude der Ukraine-Hilfe in Marchtrenk sei enorm gewesen, sagt Gruber.
25.000 Euro Geldspende
Freude bereiten und den Menschen helfen, hat sich auch die gemeinsame Initiative der Gemeinde und der Mittelschule in Neukirchen am Walde zum Ziel gesetzt. Dort besteht seit vielen Jahrzehnten eine Partnerschaft mit der rumänischen Stadt Tarna Mare, die nur wenige Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt. Viele Flüchtlinge aus der Ukraine kommen derzeit tagtäglich in der 4.000-Einwohner-Stadt an. "Die Bürgermeisterin von Tarna Mare – die wir aufgrund mehrerer Besuche sehr gut kennen – ist mit der Bitte um Hilfe an uns herangetreten. Natürlich wollen wir die Not der Flüchtlinge lindern, weshalb wir eine Spendenaktion in die Wege geleitet haben", erzählt Rudolf Klaffenböck, Direktor der Mittelschule. Vor allem die seit Jahrzehnten bestehende Rumänien-Abordnung rund um den Neukirchner Peter Andessner und Ignaz Franz aus St. Agatha hat sich um die Organisation der Initiative angenommen. "Wir haben die Spenden in der Aula der Mittelschule gesammelt. Die war in kurzer Zeit komplett gefüllt", sagt der Direktor.

- Vergangene Woche kam die Lieferung aus Neukirchen am Walde in der Ukraine an.
- Foto: Andessner
- hochgeladen von Valentin Berghammer
Neben den zahlreichen Sachspenden zeigten die Bürger von Neukirchen und der angrenzenden Gemeinden auch finanziell ein großes Herz: Rund 25.000 Euro an Spenden gingen an die Menschen in Tarna Mare. Vergangene Woche machte sich ein Konvoi auf den Weg an die rumänisch-ukrainische Grenze und überbrachte die Spenden. Neben den Neukirchnern beteiligte sich auch die Gemeinden Eschenau und Prambachkirchen tatkräftig an der Aktion. "Wir können garantieren: Das Geld und die Sachspenden kommen direkt vor Ort an", stellt Klaffenböck klar.
Vieles auf Lager
Von einer großen Solidarität und Hilfsbereitschaft kann auch Cornelia Henndorfer, Verkaufsleiterin im Eferdinger Volkshilfe-Shop, berichten: "Die Aktion läuft großartig. Die Bereitschaft zu helfen ist enorm groß", meint Henndorfer. "Vergangenen Freitag haben wir eine große Lkw-Lieferung abgeschickt und hätten gleich erneut fahren können – so viel haben wir auf Lager."
Zur Sache
Hotline für ukrainische Staatsbürger auf der Flucht und deren Angehörige:
+43 1 2676 870 9460
(Zuteilung zu Notquartieren für Flüchtlinge)
Solidaritäts-Hotline für private Unterkunftanbieter:
+43 732 7720 - 16 200 bzw. per E-Mail an nachbarschaftshilfe@ooe.gv.at
(für Personen, die privat Quartiere für Flüchtlinge zur Verfügung stellen wollen)
Oö. Spendenaktion von Land OÖ und Volkshilfe OÖ:
Informationen auf volkshilfe-ooe.at bzw. unter der Nummer +43 732 34050




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