Fastentuch in der Eferdinger Pfarrkirche
EFERDING. Die Tradition der Fastentücher reicht bei uns zurück bis ins 15. Jahrhundert. Ursprünglich trennte das Tuch während der gesamten Fastenzeit - oder in den letzten ein oder zwei Wochen vor Ostern - die Gemeinde optisch vom Altarraum und verdeckte den Altar mit seinen bildlichen Darstellungen.
Im Rahmen eines dreijährigen Bildungsprozesses der pfarrlichen Gremien wurde beschlossen diese Tradition wieder aufzunehmen. Fachlich begleitet von Martina Gelsinger (Kunstreferat der Diözese Linz) fiel nach einem geladenen Wettbewerb die Entscheidung zugunsten des Entwurfes von Caroline Heider aus Wien.
Sternenhimmel sind seit der Gotik immer wiederkehrende architektonische und künstlerische Elemente des Kirchenbaues. Der „Sternennebel“ von Caroline Heider ist kein neu geschaffenes Bild im Raum, sondern die Transformation einer Glasplattenlangzeitbelichtung aus den 1920er Jahren aus der Staatssammlung Albertina in eine zeitgenössische künstlerische Sprache – aktualisiert im Jubiläumsjahr der Hochzeit des Mathematikers und Astronomen Johannes Kepler mit der Eferdinger Bürgerstochter Susanna Reuttinger. Das Bildmotiv überträgt die Künstlerin auf Mollinoleinen, während dahinter ein Tuch aus Schleiernesselgewebe eine zweite Bildfläche eröffnet.
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