Flüchtlinge ziehen in der Schule ein
Ehemaliges Hauptschulgebäude dient bis Ende August als Notquartier für 100 Kriegsflüchtlinge.
GRIESKIRCHEN (mak). Als Ersatz für die Zeltunterkünfte werden Notquartiere für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen gesucht. Ein solches Quartier wurde mit dem Gebäude der ehemaligen Hauptschule II gefunden. Das Objekt ist im Besitz der Landeswohnungsgenossenschaft für OÖ und wird von Ende Mai bis Ende August etwa 100 Kriegsflüchtlinge beherbergen. Die Bewohner werden durch das Rote Kreuz in Zusammenarbeit mit der Stadt Grieskirchen untergebracht und betreut. Das Haus wird als Selbstversorgerquartier geführt, und dafür erhalten die Flüchtlinge 5,50 Euro pro Tag. "Dieses Modell führt zu mehr Zufriedenheit bei den Flüchtlingen, da sie ihren Speiseplan selbst bestimmen können und eine Aufgabe haben. Zudem wird damit die lokale Wirtschaft gestärkt, da die Bewohner die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort nutzen", heißt es in der Presseaussendung der Stadt Grieskirchen. Weiters erhalten die Menschen eine Einkaufsberechtigung für den Grieskirchner Sozialmarkt.
Bedenken zu diesen Plänen äußert FP-Stadtparteiobmann Michael Lehner. Zwar ist auch er der Meinung, dass diesen Menschen geholfen werden müsse, spricht aber auch von einer "Ho-Ruck-Aktion". "Man muss schon das Leid dieser Menschen sehen und helfen. Ich bin aber gegen dieses Dahinwursteln. Es braucht dafür eine gesamteuropäische Lösung."
Grieskirchens Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiter und VP-Vizebürgermeister Günter Halsberger entgegnet jedoch, dass eine Lösung des europäischen Flüchtlingsproblems nicht in Grieskirchen liegen könne. "Wir sind der Meinung, dass wir die Menschen, die schon in Österreich sind, entsprechend unterbringen müssen", so Haslberger.
Weitere Notquartiere
30 Flüchtlinge haben vergangene Woche im Europacamp am Attersee Quartier bezogen und sind für ein Asylverfahren in Österreich zugelassen. Auch im Gemeindezentrum von Frankenburg wurden 40 Flüchtlinge aufgenommen. Ab Anfang Juni soll das Schloss Aurolzmünster weiteren 50 Kriegsflüchtlingen ein Dach über dem Kopf bieten. Für Betreuung und Unterkunft sorgt das Rote Kreuz. „Ich bedanke mich bei den zuständigen Gemeindevertretern und beim Roten Kreuz für die konstruktive Zusammenarbeit. Im Laufe des nächsten Monats werden 280 zusätzliche Plätze in OÖ geschaffen“, so Sozial-Landesrätin Gertraud Jahn.
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