Im Bezirk Grieskirchen ist die Armut weiblich

Bettina Börner von der Caritas-Sozialberatungsstelle Grieskirchen. | Foto: Caritas
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BEZIRK GRIESKIRCHEN. Der Strom ist bereits abgestellt und es fehlt Geld, um Essen für die Kinder zu kaufen. In dieser oder ähnlich verzweifelten Situationen befinden sich jene Menschen, die sich an eine der 12 Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreich wenden. Im Vorjahr erreichte die „erste Hilfe“ der Caritas insgesamt 162 Menschen im Bezirk Grieskirchen. Was auffällt: Besonders Frauen sind betroffen – zwei Drittel des Klientels ist weiblich.

Psychische Belastung der Betroffenen

"Existenzängste sind eine enorme psychische Belastung, das geht meistens Hand in Hand, dass sich der Gesundheitszustand verschlechtert – ein Teufelskreis“, erklärt Bettina Börner von der Caritas-Sozialberatungsstelle in Grieskirchen.
Es sind Männer, Frauen und erschreckend oft auch Kinder, für die ein leerer Kühlschrank Realität ist. Neben Kindern und Jugendlichen aus Ein-Eltern-Haushalten sind es vor allem Familien mit drei und mehr Kindern, die nicht mehr über die Runden kommen. „Durch die Deckelung der Mindestsicherung für Familien hat sich die Situation verschärft“, sagt die Caritas-Mitarbeiterin. Die kostenpflichtige Nachmittagsbetreuung im Kindergarten reißt zusätzlich ein Loch ins Budget.

Problem: keine Anonymität

Viele arbeitende Menschen, die weniger als die Mindestsicherung von 920 Euro verdienen, trauen sich auch nicht, ihre finanziellen Ansprüche geltend zu machen. Ihr geringes Gehalt würde auf die Mindestsicherungshöhe aufgestockt werden. „Am Land gibt es keine Anonymität, deshalb scheuen viele davor zurück, am Gemeindeamt ihre Anträge einzureichen und verschulden sich lieber weiter“, kennt der Caritas-Mitarbeiterin die Problematik. Im Vorjahr führte die Börner in Grieskirchen insgesamt 221 Beratungsgespräche. Ziel der Sozialberatung ist, mit den Betroffenen gemeinsam Wege aus der Krise zu finden.

Caritas-Haussammlungen im April & Mai

Die Hilfe der Caritas-Sozialberatungsstellen wird aus Spenden finanziert. Deshalb bittet die Caritas im April und Mai, die Haussammlung zu unterstützen. Ehrenamtliche aus den Pfarren gehen dabei von Tür zu Tür und bitten um Spenden. Das Geld kommt ausschließlich der Hilfe für Menschen in Oberösterreich zugute. Es sichert zudem das Bestehen von Caritas-Einrichtungen wie zum Beispiel den zwölf Sozialberatungsstellen, dem „Haus für Mutter und Kind“, „Krisenwohnen“, acht „Lerncafés“, in denen Kinder kostenlose Lernförderung erhalten und dem „Help-Mobil“, einer medizinischen Notversorgung für Obdachlose in Linz.

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