Menschen Zeit schenken
Etwas Gutes tun und Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern ist für manche Menschen Alltag.
MICHAELNBACH (sol). Eine dieser Personen ist Marianne Scholl aus Michaelnbach. Sie arbeitet seit 27 Jahren beim Roten Kreuz für den freiwilligen Besuchsdienst und als Hospizbegleitung. "Damals habe ich meine Schwiegereltern betreut, und auch als mein Mann gestorben ist war ich dabei. Danach habe ich das Gefühl gehabt, dass es meine Aufgabe ist, so etwas zu tun", erzählt Scholl. Nachdem sie darauf angeredet wurde, zum Sozialdienst zu kommen, ging sie zu einer Besprechung. "Es war so, wie wenn ich immer dabei gewesen wäre. So eine Herzlichkeit in dem Team. Das schönste Gefühl, ist diesen Menschen Zeit zu schenken, zuzuhören, sie ein Stück weit zu begleiten", schwärmt Scholl. Der freiwillige Besuchsdienst ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, die man zusätzlich zum Beruf verrichten kann. Man besucht Menschen, die meist einsam sind und keinen sozialen Kontakt haben. Mit diesen Menschen verbringt man Zeit, liest ihnen vor, spielt Karten, geht spazieren, einkaufen oder plaudert einfach nur.
Menschen bezaubern
Vorher ist eine Ausbildung im Rahmen von vier Abenden zu absolvieren. Jeder kann sich anmelden. Man sollte einen Führerschein besitzen, zuhören können und Einfühlungsvermögen haben. "Ich sage immer: ,So wie die Sonnenblume sich der Sonne zuwendet, so möchte ich Sonne in die Herzen bringen.' Wer seine Freizeit sinnvoll gestalten will und in einem super Team arbeiten möchte, der ist hier genau richtig", weiß Scholl. Ab November starten wieder kostenlose Ausbildungskurse im Bezirk. Der Besuchsdienst ist eine Ergänzung zur mobilen Hilfe. Man ist keine Reinigungskraft.
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