Registrierkassen fordern erste Opfer

Aus für den Bauernmarkt in Aschach – viele Standler wollen sich keine Kassen zulegen. | Foto: Gerhard Arthofer
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  • Aus für den Bauernmarkt in Aschach – viele Standler wollen sich keine Kassen zulegen.
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BEZIRKE (raa). Seit 2016 gilt in Österreich die Registrierkassenpflicht. Sie gilt auch für viele kleine Standbetreiber auf Märkten, wenn sie in Barumsätzen über 7500 Euro pro Jahr einnehmen. "Die Leute sind voll angefressen", weiß der Grieskirchner Leiter des Bauernmarktes Leopold Groisböck. In einer Übergangsfrist werden sich wohl die meisten Standbetreiber eine teure Kasse anschaffen. Nicht so beim Bauernmarkt in Aschach. Dort hat der traditionsreiche Bauernmarkt seine Pforten bereits geschlossen. "Die meisten unserer Aussteller betreiben ihre Stände hobbymäßig und können oder wollen sich keine Registrierkasse leisten", so Gerhard Arthofer. Seine Eltern Maria und Max haben den Markt, der schon um 1900 in Aschach entstanden war, vor 28 Jahren groß gemacht. "Ich finde die Schließung des Markts sehr schade", so der Sohn, auf dessen Grund der Markt stattfand. "Ich war diese 28 Jahre mit dabei und habe hier den Verkauf gelernt." Nur wenige hätten sich die teure Kasse leisten können, und so haben sich alle solidarisch erklärt und die Segel gestrichen. "Die günstigste Kasse liegt bei 1500 Euro", erläutert Arthofer. "Dazu kommen noch die Updates." Zudem, so beklagt Arthofer, funktionieren viele Kassen mit Touchscreen in der Kälte nicht. "Einige der Aussteller hören altersbedingt auf, andere werden beispielsweise ihren Honig über Supermärk-te anbieten können", schildert Arthofer. Auf der Strecke bleiben die Marktbesucher. "Das waren bei uns in Aschach immerhin rund 10.000 Gäste pro Jahr." Nur zwei der zehn Standbetreiber waren bereit, eine Kasse zu kaufen.

Staat hofft auf mehr Geld
Die Registrierkassenpflicht ist von der Regierung in Wien als eine der Maßnahmen zur Gegenfinanzierung der Steuerreform auf den Weg gebracht worden. Diese Pflicht gilt für jene Betriebe, die mehr als 15.000 Euro, und das vorwiegend in bar, im Jahr umsetzen. Durch den Wegfall des Mehrwertsteuerbetrugs erhofft sich das Finanzministerium Mehreinnahmen in Höhe von 900 Millionen Euro. "Wenn man sich das so überlegt, fühlt man sich schon ein wenig auf die Füße getreten und unter Generalverdacht gestellt", kritisiert Peter Reinhart, Inhaber einer Jausenstation in Schlüßlberg, die Kalkulation aus Wien. Rund 2000 Euro muss Reinhart für die neue Kasse auf den Tisch legen. "Eine Gaudi wird das nicht. Uns Kleinen wird so nur ein weiterer Stein in den Weg gelegt." Als Vorteil sieht Reinhart allerdings die Buchungsfunktionen, denn "das nachträgliche Einbuchen fällt mit der Registrierkasse weg". Das alles hat seiner Meinung nach einen hohen Preis: "Die Gemütlichkeit beim Heurigen beispielsweise will die Regierung abwürgen. Das hat ja schon mit dem Rauchverbot begonnen."
"Alle reden vom Bürokratieabbau – dabei wird alles noch bürokratischer", schimpft Groisböck. Noch gibt's bis März eine Übergangsfrist. Bis dahin sollte man die Kasse haben. Ab Mitte des Jahres drohen jedoch sogar Strafen.

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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