Sibirien für ein Jahr

Foto: Privat
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HINZENBACH. Während wir noch immer auf den Schnee warten, hat für Sabrina Krennmeir der Winter heuer schon am 15. September begonnen. Schnee fällt im russischen Krasnojarsk nämlich früh und bleibt dann bis zu zehn Monate liegen. Die junge Hinzenbacherin ist seit Ende August in der sibirischen Metropole und arbeitet dort im Auftrag der Universität Passau ein Jahr lang als Tutorin für den Deutschsprachigen Studiengang (DSG).

"Zufällig habe ich eine Stellenanzeige der Universität Passau gefunden, in der jemand für den deutschsprachigen Studiengang an der Universität in Krasnojarsk gesucht wurde. Ich hatte Glück: Sie haben mich gleich genommen", so Krennmeir, die an der Universität Salzburg Slawistik studiert. Der Arbeitsalltag fängt für sie um 10 Uhr an der Juridischen Fakultät der Universität Krasnojarsk an. Dort betreut sie Lesungen der Professoren und hilft beim Übersetzen von Formularen und Bewerbungsschreiben ins Deutsche. "Zudem fahre ich an die verschiedenen Partneruniversitäten in Sibirien und halte Vorträge über den DSG."

"Hierhin verirren sich keine Touristen"

Krasnojarsk ist 6300 Kilometer von Österreich entfernt, das sind an die elf Flugstunden. Etwas Heimisches versprüht die Stadt dann doch: "Es gibt sehr viele deutschsprachige Menschen vor Ort – eine Minderheit, bei der Eltern oder Großeltern Deutsch gelernt haben. Darum freuen sich auch viele, wenn sie hier mit Deutschsprachigen zu tun haben. Sie sind generell sehr an Fremden interessiert", erzählt Krennmeir und fügt schmunzelnd hinzu: "Das liegt wahrscheinlich daran, weil sich fast keine Touristen nach Krasnojarsk verirren." Mit der Sprache hat sie kein Problem, dafür sorgt das Slawistikstudium. "Natürlich war es am Anfang schwierig. Aber von Woche zu Woche bemerkte ich, wie meine Sprachkenntnisse besser wurden. Ich kommuniziere ja nicht nur mit Arbeitskollegen auf Russisch, sondern auch beim Einkaufen oder im Wohnheim." Nach der Frage, was typisch russisch ist, fällt Krennmeir sofort die "Banja", die russische Sauna, ein. Und die kann mit Temperaturen von über 100 Grad schnell ziemlich heiß werden. "Wie die Österreicher sich auf einen Kaffee oder ein Bier treffen, gehen die Russen am Abend gemeinsam in die Banja. Zwischen den Saunagängen wird in kleinen Wohnzimmern getrunken, gegessen und sich erholt. Birkenzweige sind in der Banja ein Muss." Auf das Bündel aus Birkenzweigen schwören die Russen: Leichte Schläge sollen erfrischen und die Blutzirkulation anregen.

Krennmeir hat in den kommenden Monaten noch einiges vor. "Im Frühling erfüllt sich ein Traum von mir: Mit der Transsibirischen Eisenbahn werde ich an den Baikalsee fahren. Zudem steht eine Deutschlandreise mit den russischen Jus-Studenten an, auf der wir Gerichtshöfe und Rechtsinstitutionen besuchen werden." Eine Pause gönnt sich Krennmeir auch nicht, wenn sie im Sommer endlich wieder nach Hause fliegt. Denn in Hinzenbach bleibt sie nicht lange: "Im Herbst geht es für mich nach Wien. Dort beginne ich nämlich mit dem Masterstudium", erklärt Sabrina Krennmeir motiviert.

Zur Sache

Krasnojarsk liegt im Süden Russlands an der Transsibirischen Eisenbahn und ist mit knapp einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt Sibiriens. Die Durchschnittstemperatur im Winter liegt bei -25 °C. Die bekannteste "Tochter" der Stadt ist übrigens Schlagersängerin Helene Fischer.

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