Urfahr-Umgebung und Eferding werden im Hochwasser-Schutzplan aufgenommen
Ministerin Doris Bures mit Landesrat Rudolf Anschober im Amtshaus Ottensheim. Schwere Vorwürfe von Bürgermeister Josef Eidenberger.
BEZIRK. Für den Donauabschnitt westlich von Linz, in den Bezirken Urfahr-Umgebung und Eferding werde so rasch wie möglich mit einer Gesamtplanung für einen Hochwasserschutz begonnen. Das haben heute Infrastrukturministerin Doris Bures und Umweltlandesrat Rudi Anschober vereinbart. Anschober: "Innerhalb von zwei Jahren müsste ein Hochwasserschutz in diesem Gebiet machbar sein." Die Gesamtplanung werde gemeinsam von Land und Bund ausgeschrieben und soll in enger Abstimmung mit den Gemeinden erfolgen.
In den bisherigen Projektplanungen und sogenannten "15a-Vereinbarungen" sind die Bezirke Urfahr-Umgebung und Eferding nicht enthalten. Diese Hochwasserkatastrophe hat die Lage verändert. Deswegen sollen jetzt rasch die Grundlagen für einen wirksamen Hochwasserschutz ausgearbeitet werden. Parallel zur Studienerstellung soll eine Finanzierungsstruktur gefunden werden.
Auf Basis des Gesamtplans werden dann die Detailplanungen starten. Anschober: "Wir können nicht das Problem von einer Region in die andere verschieben." Ministerin Bures sagt dazu: "Das Gesamtprojekt beinhaltet den Schutz des Menschen als auch den Schutz der Natur."
Die Ministerin war heute in Oberösterreich unterwegs und hat sich gemeinsam
mit Anschober und Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer vor Ort ein
Bild über die dramatischen Folgen des Hochwassers entlang der Donau
gemacht. Es gab eine Pressekonferenz im Amtshaus Ottensheim. Das Positive an dieser Katastrophe, so Bures, sei die Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Das betonte auch die Hausherrin Bürgermeisterin Ulrike Böker.
Schwere Vorwürfe von Eidenberger:
"Innerhalb von zwei Stunden kann das Wasser nicht 70 Zentimeter steigen", sagt der Waldinger Bürgermeister Josef Eidenberger. Denn die Donau sei zu diesem Zeitpunkt schon fünf Kilometer breit gewesen. Eidenberger will beweisen können, dass im Kraftwerk Ottensheim zuviel gestaut wurde und das Kraftwerk Aschach zuviel durchließ. Der Waldinger: "Wir überlegen eine Klage gegen Unbekannte." Anschober werde Eidenbergers Vorwürfe überprüfen lassen. "Ich vergebe diese Studie extern, nicht in Oberösterreich", sagt Anschober.
Eidenberger beklagt sich auch über die mangelnde Information und das Fehlen von Ehrlichkeit. Um 21 Uhr hätte es noch geheißen, dass der Scheitelpunkt wahrscheinlich überschritten sei. Man habe den Leuten am Telefon gesagt, sie können beruhigt ins Bett gehen, so Eidenberger. Zwischen ein und zwei Uhr sind sie aus dem Tiefschlaf gerissen worden. "Wir haben schon befürchtet, dass es viele Tote geben wird", so der Ortschef. Über 200 Leute mussten schließlich per Hubschrauber oder mit Booten gerettet werden. Einige Hochwasseropfer müssten psychologisch betreut werden.
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