Kauf abgelehnt
Ferkelhalle sorgt für Unmut im Gemeinderat Grieskirchen

- Begehrtes Stück: die "Ferkelhalle".
- Foto: BRS
- hochgeladen von Julia Mittermayr
GRIESKIRCHEN (jmi). Vor den Feiertagen herrschte im Grieskirchner Gemeinderat noch eine rege Diskussion. Thema: Ferkelhalle. Diese samt zugehöriger Fläche wollte das Unternehmen Maschinenring für eine Betriebserweiterung kaufen.
Das 4.166 Quadratmeter große Grundstück gehört der Stadtgemeinde Grieskirchen, der VLV-Ferkelring nutzt das Gebäude für seinen wöchentlichen Ferkelmarkt. Kosten soll der Quadratmeter für Maschinenring 68 Euro – für Alois Ganglmayr, Fraktionsobmann der FPÖ, eindeutig zu wenig: "Schaue ich rein auf die Finanzen der Stadt Grieskirchen habe ich eine Verpflichtung gegenüber den Steuerzahlern." Weiteres Problem sei der Baurechtsvertrag, der für den VLV noch bis 2062 läuft. "Wenn's hart auf hart kommt, könne der Maschinenring dort nicht einmal irgendwas bauen", meint Ganglmayr. Er fände 100 Euro pro Quadratmeter angemessener.
Preis auch bei SPÖ & Grüne Thema
Unterstützung bekommt er von den Grünen und der SPÖ. Auch bei ihnen ist das Ausschlaggebende der Verkaufspreis. "Aufgrund des relativ niedrigen Preises haben wir in der Vorbesprechung überlegt, dass der Leidensdruck oder die Notwendigkeit seitens der Gemeinde für einen Verkauf nicht unbedingt notwendig ist", so Grünen-Fraktionssprecher Bernhard Waldhör. Ähnlicher Tenor bei Markus Obermair, Fraktionsobmann der SPÖ: "Wir standen dem Verkauf grundsätzlich offen gegenüber, haben aber dann gesehen, dass es Verbesserungspotenzial gibt – vor allem beim Preis. Mir tut es leid für Maschinenring, dem der Verkauf versprochen wurde und es dann so ausgegangen ist. Für mich wäre es auch sinnvoll gewesen, die Fläche zweckgebunden für Projekte in der Gemeinde zu verwenden." Ergebnis einer geheimen Abstimmung im Gemeinderat: 16 Stimmen für, 15 gegen den Verkauf. Für eine Zustimmung braucht es eine Zweidrittelmehrheit.
"Schädigt die Stadt"
Diese Argumentation stößt auf Unverständnis bei der ÖVP: "Maschinenring ist wegen diesem Grundstück an die Gemeinde herangetreten. Eineinhalb Jahre hat die Gemeinde hier für eine Flächenumwidmung vorgearbeitet, samt zwei Satzungsbeschlüssen. Jetzt wird dies einfach zunichtegemacht", so Vizebürgermeister Günter Haslberger. "Mit dem gescheiterten Verkauf hat man einer Firma, die Arbeitsplätze sichert und viel Kommunalsteuer zahlt, vor den Kopf gestoßen und unter Umständen sogar die Expansion erschwert, wenn nicht behindert. Meiner Meinung nach schädigt dies die Stadt."


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