Krise ging, Unsicherheit blieb
Die Arbeiterkammer Grieskirchen zieht Bilanz über das Jahr 2011.
GRIESKIRCHEN (mak). „Obwohl sich die wirtschaftliche Lage in Oberösterreich im Jahr 2011 im Vergleich zum Jahr davor leicht gebessert hat, ist die Verunsicherung der Arbeitnehmer weiter gestiegen“, sagt Franz Molterer, der stellvertretende Direktor der Arbeiterkammer (AK) Oberös-terreich. Besonders besorgt um ihre Zukunft sind Menschen, die aufgrund von Krankheit oder Erschöpfung nicht mehr arbeiten können, das Regelpensionsalter aber noch nicht erreicht haben. Ihnen wird oft zu Unrecht unterstellt, dass sie in die Invaliditätspension flüchten. „Eine zentrale Herausforderung ist es, altersgerechte Beschäftigungsmöglichkeiten für diese Zielgruppe zu schaffen“, so Molterer weiter. In 47 Sozialrechtsverfahren wurden Arbeitnehmer im Bezirk Grieskirchen von der AK vertreten. Hauptsächlich ging es dabei um die Zuerkennung von Berufsunfähigkeits- oder Invaliditätspensionen. Aber auch die Gewährung von Pflegegeld und Versehrtenrenten war Gegenstand von Gerichtsverfahren. Ein ständiges Thema war 2011 die verspätete Zahlung von Löhnen und Gehältern. Bezirksstellenleiterin Elisabeth Marschalek berichtet von einer Filialleiterin, die längere Zeit im Krankenstand war. Die Bonuszulagen, die ihr für die Filialleitung bezahlt wurden hatte der Arbeitgeber jedoch nicht für die Entgeltfortzahlung einberechnet. 441 Euro Differenz und Verzugszinsen musste der Arbeitgeber nach Intervention der Arbeiterkammer der Mitarbeiterin schließlich nachzahlen.
Zahlen und Daten
Im Bezirk Grieskirchen hat die AK 24.639 Mitglieder. 5238 AK-Mitglieder wandten sich 2011 mit arbeits- und sozialrechtlichen Fragen an die AK Grieskirchen. Zahlungen von insgesamt 1.386.377 Euro konnte die AK Grieskirchen für ihre Mitglieder erreichen (2010: knapp eine Million Euro).
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