Kröswangs Regionalitäts-Offensive
Österreichisches Fleisch "just in time"
![Rudolf Großfurtner, Geschäftsführer des gleichnamigen Schlachtbetriebs in Utzenaich, Norbert Marcher, Geschäftsführer der Marcher Fleischwerke in Villach, Manfred Kröswang, Geschäftsführer und Eigentümer des gleichnamigen Unternehmens, Karl Feichtinger, Geschäftsführer der Wech Geflügel GmbH aus St. Andrä/Lavanttal, Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich. | Foto: BRS](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/24/3/39930473_L.jpg?1716533991)
- Rudolf Großfurtner, Geschäftsführer des gleichnamigen Schlachtbetriebs in Utzenaich, Norbert Marcher, Geschäftsführer der Marcher Fleischwerke in Villach, Manfred Kröswang, Geschäftsführer und Eigentümer des gleichnamigen Unternehmens, Karl Feichtinger, Geschäftsführer der Wech Geflügel GmbH aus St. Andrä/Lavanttal, Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.
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"Zeit für Fleisch. Aus Österreich" heißt die Regionalitäts-Offensive von dem Großhändler Kröswang, dessen Firmensitz in Kickendorf, Stadtgemeinde Grieskirchen, ist.
GRIESKIRCHEN. Unter besagtem Slogan bietet Kröswang 500 österreichische Frischfleisch-Produkte "just in time" an. Das heißt, dass ein Gastronom Fleisch bei Kröswang bis 12 Uhr bestellen und am nächsten Tag seinen Gästen servieren kann. Bisher waren Gastronomen, die ausschließlich auf heimische Fleischprodukte setzten wollten, von den Lieferkapazitäten ihrer Produzenten abhängig und mussten bei Lieferengpässen auf ausländische Produkte zurückgreifen. "Diese Zeiten sind vorbei", so Manfred Kröswang, Eigentümer des Großhändler-Betriebs.
Wie "just in time" funktioniert
Möglich ist dieser Prozess aufgrund zweier Faktoren: Zum einen aufgrund eines Logistiksystems, das es Kröwang ermöglicht, direkt auf die Läger seiner Fleischproduzenten zuzugreifen. Seine Partner sind hier unter anderem die Wech Geflügel GmbH, die Marcher Fleischwerke sowie die Großfurtner GmbH. Zum anderen erhält der Gastronom seine Ware am nächsten Tag aufgrund des "modernsten Frischezentrallagers", so Kröswang. Durch das Zentrallager in Grieskirchen werden im Nachtsprung alle elf Standorte – drei davon sind in Süddeutschland – von Kröswang bedient.
"Nur das Aushängeschild"
Ein viel diskutierter Aspekt im Hinblick auf Fleisch ist nicht nur die Herkunft, sondern auch das Tierwohl. "Für uns ist es eine tolle Sache, dass die Firma Kröswang, stets aktiv österreichisches Geflügel mit AMA-Qualität gehandelt und vermarktet hat. Das ist keine Selbstverständlichkeit", so Karl Feichtinger, Geschäftsführer der Wech Geflügel GmbH.
"Es braucht die gesamte Wertschöpfungskette, wenn es funktionieren soll. Und ich glaube, das Beispiel hier zeigt sehr treffend, dass jemand es in die Hand nehmen muss. Jemand, der am Markt vorne steht, der eine Zielsetzung hat: Nämlich der Regionalität, der Qualität, der Frische zum Durchbruch zu verhelfen. Denn es ist etwas sehr oft nur das Aushängeschild, die Menge im Hintergrund aber letztlich etwas anderes",
fügt Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich hinzu. "Die Landwirtschaft wehrt sich nicht gegen Anforderungen. Aber das, was notwendig ist, wenn man etwas von der Landwirtschaft etwas fordert, sind Partnerschaften in der Abnahme und in der Wertschöpfungsverlässlichkeit. Nur so kann es funktionieren. Sonst haben wir Situationen wie etwa beim Strohschwein, dass wir auf dem Fleisch sitzen bleiben, aber der Markt immer danach schreit – das ist nicht ehrlich."
ZUR SACHE
- Gründung des Familienunternehmens: 1974
- Mitarbeiter: mehr als 600
- Umsatz: Das vergangene Geschäftsjahr ist mit 372 Millionen Euro ein Rekordumsatzjahr für Kröswang. Das entspricht einer Steigerung von 50 Millionen im Vergleich zum Vorjahr.
- Produkte aus Österreich: Zwei Drittel aller Artikel im Kröswang-Sortiment kommen aus Österreich
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